Prozess beginnt am 1. September 1995

Compaq und Packard Bell verhandeln über Vergleich

14.07.1995

SAN MATEO (IDG) - Trotz der anstehenden Rechtsstreitigkeiten gehen die Gespräche zwischen den beiden amerikanischen PC-Herstellern Compaq und Packard Bell weiter. Einer der Rechtsanwälte von Packard Bell bestaetigte, dass Ende Juni Vorgespräche stattgefunden hätten, die eventuell zu einer aussergerichtlichen Einigung führen koennten. Compaq hatte Packard Bell beschuldigt, gebrauchte PC-Teile als neu oder neuwertig zu verkaufen. Bob Beach, Leiter der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit bei Compaq, begründete die Anklage mit dem Interesse der PC-Käufer in den USA: "Wir glauben, dass die Anwender ein Recht haben, zu erfahren, ob sie neue oder gebrauchte Ware erhalten." Bisher seien die Vorverhandlungen ergebnislos geblieben, doch werde Compaq, so Beach, weiter mit Packard Bell verhandeln. Wenn die Verhandlungen zwischen den beiden Firmen scheitern, wird die offizielle Auseinandersetzung vor Gericht am 1. September dieses Jahres beginnen. Sollte Packard Bell verurteilt werden, wird das Strafmass in weiteren Verhandlungen nach dem 27. November festgelegt. Aktuellen Markterhebungen zufolge führt Compaq weltweit nach Stueckzahlen die PC-Industrie an, doch innerhalb der USA liegt Packard Bell vorne: Nach Angaben der Audits and Surveys Inc. in Manhattan stammen 50 Prozent aller PCs in Nordamerika von Packard Bell.