Der Vormarsch des 386- Marktführers ging 1988 weiter:

Compaq setzt zwei Milliarden Dollar um

24.02.1989

HOUSTON/MÜNCHEN (CW) - Ihrem Ruf als eine der erstaunlichsten Ausnahmeerscheinungen der Branche macht die Compaq Computer Corp. wieder einmal alle Ehre. Obwohl inzwischen in einer Größenordnung angelangt, in der sich Wachstumskurven normalerweise abflachen, schafften die Texaner 1988 wieder ein Plus um fast 70 Prozent. lhr Umsatz: über zwei Milliarden Dollar.

Schon im vergangenen Jahr hatte der Technologieführer der PC-Industrie, erst 1982 von ehemaligen Texas-Instruments-Managern mit Rückendeckung der Kapital-Spürnase Ben Rosen gegründet, mit einem Wachstum von 625 Millionen auf 1,2 Milliarden Dollar überrascht. 1988 schaffte Compaq allein im vierten Quartal 668 Millionen Dollar, im ganzen Jahr 2,066 Milliarden Dollar. Nur IBM und Apple verkaufen heute mehr PCs als das Unternehmen aus Houston, das allein in den USA fast eine halbe Million Geräte an den Mann brachte.

Für die Aktionäre ist ebenfalls ein sehr erfreuliches Resultat zustande gekommen. Die 255 Millionen Dollar Reingewinn für das abgelaufene Geschäftsjahr sind etwa 87 Prozent mehr als der 1987er Profit. Die Rendite erreichte damit 12,3 Prozent, was für einen reinen Hardwarehersteller weit über dem Durchschnitt Iiegt. Ein Grund für die enormen Steigerungsraten liegt darin, daß es bis heute kein Konkurrent außer IBM geschafft hat, im 80386-Bereich auch nur annähernd mitzuhalten. Dieses einträgliche Geschäft hat 386-Pionier Compaq bislang fest im Griff.

Einen wesentlichen Teil des Umsatzes macht Compaq heute außerhalb Nordamerikas. Auf das von dem Deutschen Eckhard Pfeiffer verantwortete internationale Geschäft -Headquarter ist München - entfielen 1988 fast zwei Fünftel des Gesamtvolumens.