Compaq setzt auf Blade-Server und Software

03.01.2002
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Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Compaq will seinen Kunden den Umgang mit seinen Wintel-Servern erleichtern. Besonders flache "Blade"-Server sollen nach dem Konzept "Adaptive Infrastructure" mit Software und Verwaltungs-Tools gekoppelt werden. Mit Details wollen die Texaner allerdings erst Anfang 2002 herausrücken. Ähnliche Strategien der Konkurrenz sind jedoch schon angelaufen.

Laut Andreas Knöpfli, Compaqs Vice President der Industry Standard Server Group für Europa, beruht die Adaptive-Infrastructure-Initiative auf vier Säulen. Anwender sollen zu jeder Zeit Zugriff auf die Systeme haben ("Virtual Presence and Control"). Dieser Zugang könne über verschiedene Endgeräte erfolgen, unter anderem auch per Handy oder Handheld. Standardkomponenten sollen sich schnell und einfach zum Gesamtsystem hinzufügen lassen ("Dynamic Resource Scaling"). Unter anderem sollen sich Software-Images zügig auf andere Rechner überspielen lassen ("Automated System Provisioning"). Kritische oder vom Ausfall bedrohte Komponenten sollen mit Hilfe von Hardware- und Software-Tools identifiziert und so weit möglich automatisch durch Backup-Komponenten ersetzt werden ("Intelligent Fault Resilience").

Bisher werden die Flach-Server der Proliant-Reihe horizontal gestapelt. Die Blade-Rechner stehen vertikal.

Laut den von Compaq angestellten Beispielrechnungen könnten Administratoren mit den neuen Tools Zeit und Geld sparen. Sechs Web-Server ließen sich demnach binnen 40 Minuten ins Netz einklinken. Mit herkömmlichen Methoden seien dafür neun Stunden erforderlich.

Die Compaq-Strategie wird sich jedoch in der Praxis noch beweisen müssen. Konkrete Produkte sind erst für Anfang 2002 angekündigt. Hardwareseitig sollen Blade-Server als "BL"-Serie im Produktportfolio der "Proliant"-Reihe eine wichtige Rolle spielen. Die zunächst als Ein-Prozessor-Maschine konzipierten Rechner sollen alle Komponenten auf einer Platine vereinen. Über 200 dieser Blades werden laut Compaq in einem 19 Zoll großen Standard-Rack Platz finden. Im Lauf des nächsten Jahres sollen Zwei- und Vier-Wege-Rechner folgen.