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Compaq schreibt wieder schwarze Zahlen

17.01.2002
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach einem desolaten dritten Quartal zeigte sich Compaq gestern bei der Vorlage seiner Bilanz zum vierten Quartal deutlich erholt. Der texanische Konzern wies einen Nettogewinn von 92 Millionen Dollar oder fünf Cent pro Aktie aus nach einem Fehlbetrag von 672 Millionen Dollar oder 39 Cent im Berichtszeitraum des Vorjahres (seinerzeit wurden allerdings 1,8 Milliarden Dollar für Investment-Verluste abgeschrieben). Das aktuelle Resultat enthält Aufwendungen von 36 Millionen Dollar im Zusammenhang mit der geplanten Übernahme durch Hewlett-Packard. Die Wall Street hatte einen Cent Gewinn und rund acht Milliarden Dollar Umsatz erwartet.

Die Einnahmen im vierten Quartal lagen mit 8,46 Milliarden Dollar um 26 Prozent unter denen aus dem Vorjahresquartal. Profitabel waren das Geschäft mit Servern - 2,7 Milliarden Dollar Umsatz (minus 37 Prozent), 56 Millionen Dollar Gewinn - und Services, wo auf Basis von 2,03 Milliarden Dollar Umsatz (plus vier Prozent) unterm Strich 253 Millionen Dollar (plus zwölf Prozent) verblieben. Weiterhin defizitär war hingegen die PC-Sparte mit Einnahmen von 3,8 Milliarden Dollar (minus 31 Prozent) und einem Fehlbetrag von 69 Millionen Dollar. Regional betrachtet legte das Geschäft in Europa gegenüber dem dritten Quartal um 31 Prozent zu, die Einnahmen lagen auf dem alten Kontinent um 20 Prozent unter denen des Vorjahresquartals.

Für das gesamte Geschäftsjahr ergibt sich auf Basis von 33,55 Milliarden Dollar ein Nettoverlust von 785 Millionen Dollar oder 47 Cent pro Aktie (bei Abschreibungen von 1,2 Milliarden Dollar) nach Einnahmen von 42,22 Milliarden Dollar und 569 Millionen Dollar oder 33 Cent je Anteilschein Nettogewinn im Geschäftsjahr 2000 (damals wurden 1,6 Milliarden Dollar abgeschrieben).

Die Prognose von CEO Michael Capellas für das laufende erste Quartal fiel mit 18 Millionen Dollar oder ein Cent pro Aktie Gewinn bei 7,6 Milliarden Dollar Umsatz recht erfreulich aus. Die Analysten erwarteten laut First Call/Thomson bislang Einnahmen von 7,33 Milliarden Dollar und eine schwarze Null. Im ersten Quartal 2001 hatte Compaq 9,2 Milliarden Dollar umgesetzt und bei Abschreibung von 249 Millionen Dollar einen Nettogewinn von 78 Millionen Dollar oder fünf Cent je Anteilschein ausgewiesen.

Nachdem die Compaq-Aktie zum US-Börsenschluss um 30 Cent auf 11,10 Dollar gefallen war, erholte sich das Papier im nachbörslichen Handel bereits auf 11,50 Dollar. (tc)