Compaq schlaegt Kapital aus Druckerentwicklung Wird verkauft oder lizenziert: Technik fuer Tintenstrahldrucker

11.03.1994

MUeNCHEN (CW) - Nutzen ziehen koennte die Compaq Computer Corp. nachtraeglich aus dem Geschaeftsbereich Drucker, den sie im letzten Jahr aufgegeben hat.

Die Pfeiffer-Firma soll ein neuartiges Verfahren fuer Tintenstrahldrucker entwickelt haben, das nicht mehr zum Einsatz kam. Wie der englische Branchendienst "Computergram" unter Bezug auf das US-Magazin "PC Week" meldet, soll die neuartige Technik Ausdrucke in Fotoqualitaet ermoeglichen. Ausserdem, so das Blatt weiter, waeren Druckgeschwindigkeiten zu erreichen, die bei 40 Seiten pro Minute liegen.

Die Tintenstrahltechnik entwickelte Compaq zusammen mit der texanischen Microfab Technologies Inc. Die Zeitersparnis, die sich damit erzielen laesst, beruht darauf, dass anstatt eines Druckkopfes vier ueber eine Seite eilen.

Neues liessen sich die Ingenieure auch zum Thema Qualitaetsverbesserung einfallen. Waehrend bei herkoemmlichen Tintendruckern festgelegte Tintenmengen pro Tropfen abgegeben werden, entwarfen die Compaq-Entwickler eine flexible Loesung. "PC Week" nennt als Beispiel die Moeglichkeit, ein Sechzehntel eines Cyan-Tropfens mit einem halben Tropfen Gelb und einem halben Tropfen Magenta zu einem Farbton zusammenzumischen. Mit solchen Kombinationen ergaebe sich eine astronomisch hohe Zahl an darstellbaren Farben.

Derzeit befindet sich Compaq in ersten Verhandlungen, die neue Technik entweder zu lizenzieren oder zu verkaufen. Als interessierte Firmen nennt "Computergram" Digital Equipment und die Polaroid Corp. Ein Wermutstropfen bleibt bei aller Euphorie: Waehrend ein gaengiger Tintenstrahldrucker derzeit fuer rund 500 Dollar zu haben ist, wuerde das Compaq-Geraet an die 10000 Dollar kosten.