Erste EV68-Prozessoren gehen an ausgewählte Kunden

Compaq plant neue Alpha-Generation

22.12.2000
MÜNCHEN (CW) - Compaq liefert die ersten Exemplare seiner neuen Alpha-Chips an eine Schar handverlesener Kunden aus. Das berichtet der britische Branchendienst "Computerwire". Die Unternehmen, die den "EV68" zuerst testen dürfen, sollen aus dem Telekommunikations- und High-Performance-Computing-(HPC-)Segment kommen.

Ersten Informationen zufolge soll der neue EV68-Alpha-Prozessor auf einer 0,18-Mikrometer-Kupfertechnik basieren. Damit wäre der Chip die erste Compaq-CPU, die Kupfertechnologie im Herstellungsprozess nutzt. Die Taktrate soll 833 Megahertz betragen. Die Vorgängergeneration EV67 wird in einem 0,28Mikrometer-Aluminium-Prozess hergestellt und ist augenblicklich in ihrer leistungsstärksten Variante mit 731 Megahertz getaktet.

Allerdings ist der in Houston ansässige Server-Hersteller mit seiner Alpha-Planung etwas in Verzug geraten. Als die Texaner im Mai dieses Jahres die neuen "Wildfire"-Server aus der GS-Serie auf den Markt brachten, träumten die Verantwortlichen von ersten EV68-Systemen noch im laufenden Jahr. Doch diese Pläne platzten bald. Nachdem Chipzulieferer Samsung bereits bei der Lieferung der Prozessoren für die aktuellen Wildfires Probleme offenbarte, scheint sich dies in der neuen Chipgeneration fortzusetzen. Auch die IBM, die ebenfalls als Produzent der Alpha-Prozessoren im Gespräch ist, scheint die Probleme nicht ausgleichen zu können.

Laut firmeninternen Quellen ist der offizielle Launch der EV68-CPUs für Januar 2001 angesetzt. In den folgenden Monaten soll die Taktrate des Chips die Ein-Gigahertz-Schallmauer durchbrechen. Gegen Ende des Jahres werde die CPU mit einer Geschwindigkeit von etwa 1,2 bis 1,3 Gigahertz arbeiten. Die Compaq-Verantwortlichen wollten oder konnten die Spekulationen um die jüngste Alpha-Generation bislang nicht kommentieren.