Compaq jenseits des grossen Teichs fuehrend Der amerikanische PC-Markt boomt im dritten Jahr in Folge

16.12.1994

MUENCHEN (CW) - Der PC-Markt boomt weiter, und er hat einen ungekroenten Koenig: Die Compaq Computer Corp. Nach Untersuchungen des Marktforschungsinstituts International Data Corp. (IDC) wuchsen die Verkaufszahlen von PC-Systemen in den USA 1994 um 23 Prozent. Damit weist der PC-Markt im dritten aufeinanderfolgenden Jahr eine Steigerungsrate von ueber 20 Prozent auf.

Die IDC-Zahlen basieren auf endgueltigen Ergebnissen von drei Quartalen sowie einer Hochrechnung fuer das vierte Quartal 1994.

Insgesamt brachten die PC-Hersteller in den USA 1994 demnach 18,4 Millionen Rechner an den Mann, 3,8 Millionen mehr als 1993. IDC- Analyst Bruce Stephen geht davon aus, dass auch 1995 gute Wachstumschancen fuer das PC-Segment bestehen. Er rechnet mit einem Zuwachs von 15 bis 20 Prozent.

Schluesselfaktor fuer die Kauffreudigkeit ist nach IDC unter anderem eine allgemein gesteigerte Leistungsfaehigkeit innerhalb jeder der wesentlichen Preiskategorien. Dazu kommt eine exorbitant angestiegene Nachfrage nach sogenannten Multimedia-Systemen sowie nach Notebooks.

Vom PC-Boom profitierte einmal mehr Compaq am meisten: Es zog an Apple vorbei und belegt in den USA Platz eins der PC-Hersteller. In Amerika stiegen 1994 die Auslieferungen von Compaq-PCs um 61 Prozent. Mit 12,8 Prozent Marktanteil liegt das Unternehmen des Eckhard Pfeiffer um 0,6 Prozentpunkte vor Apple, wo die Verkaufszahlen nur um acht Prozent zulegten.

Aufsteiger der Szene ist Packard Bell: Der Anbieter steigerte die Stueckzahlen ausgelieferter PCs um 100 Prozent und belegt mit einem Marktanteil von 10,8 Prozent Platz drei in den USA. Zu verdanken hat das Unternehmen seinen Erfolg der konsequenten Ausrichtung auf Multimedia-Systeme. IDC glaubt, dass Packard Bell 1995 in den USA sogar die meisten PCs verkaufen koennte.

IBM fiel derweil auf Rang vier ab. IDC fuehrt dies auf sehr grosse Lagerbestaende zurueck, mit denen Big Blue Anfang des Jahres zu kaempfen hatte. Ausserdem habe IBM geschadet, dass sie keine klaren Unterscheidungslinien zwischen ihren verschiedenen PC- Produktlinien ziehen konnte. Die "Thinkpad"-Notebooks der IBM wuchsen sich allerdings zu einem echten Renner aus: Von ihnen verkaufte Big Blue fast doppelt so viele wie 1993.