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Compaq-Gründer Stimac will den Server neu erfinden

16.01.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Extrem leistungsstark sollen sie sein und wenig Energie konsumieren: die Server der Startup-Firma RLX Technologies Inc. aus The Woodlands in Texas. Chef des Unternehmens wird Gary Stimac, einer der Gründer von Compaq und später dessen Technologievordenker.

Das Unternehmen will in den Servern die Prozessoren der Transmeta Corp. benutzen. Diese zeichnen sich unter anderem durch ihren niedrigen Stromverbrauch aus, weswegen sie bislang - wenn überhaupt – in tragbaren Computern eingesetzt werden. Als Betriebssystem soll eine Linux-Distribution zum Einsatz kommen.

Neben Stimac, der nach einem Bericht des "Wall Street Journal" als Vorstandsvorsitzender fungieren soll, wird mit Michael Swavely ein ehemaliger Marketing- und Vertriebs-Manager von Compaq bei RLX als dessen President anheuern. Zu den Finanziers des Newcomers gehört mit Rod Canion ein weiterer Ex-Topmann von Compaq. Canion war 1990 von Aufsichtsratschef Ben Rosen aus dem Amt des CEO geschasst und durch Eckhard Pfeiffer ersetzt worden.

Ob RLX, das 1999 als Rocketlogix Inc. gegründet wurde, die hohen Erwartungen etwa eines Wagniskapitalisten wie Robert Stearns erfüllen kann, bleibt zunächst sehr fraglich. Stearns hatte darauf verwiesen, dass die Leute, die seinerzeit den PC-Server „erfunden“ hätten, sich nun daran machten, diesen neu zu erfinden. Da aber gerade im Server-Segment viel darauf ankommt, mit geeigneten Partnern einen funktionierenden Vertrieb und Service aufzubauen, dürfte noch einige Zeit vergehen, bis RLX den angestammten Server-Anbietern auch nur annähernd Paroli wird bieten können.