Preiskrieg im PC-Geschäft macht Personalabbau erforderlich

Compaq erwartet Rekordumsatz und entläßt rund 1000 Mitarbeiter

16.10.1992

HOUSTON (CW) - Obwohl die Compaq Computer Corp., Houston, für das dritte Quartal mit Rekordumsätzen und -auslieferungen rechnet, kündigten die Texaner jetzt den Abbau von 1000 Arbeitsplätzen an. Danach kletterte der Kurs der Aktie an der New Yorker Börse um 2,75 Dollar auf 36,25 Dollar.

In seiner nunmehr einjährigen Amtsperiode ist es Compaq-Chef Eckhard Pfeiffer gelungen, den 1991 ins Schlingern geratenen PC-Edelcloner wieder auf Kurs zu bringen. Als der Deutsche im Oktober vergangenen Jahres Firmengründer Rod Canion ablöste, mußten die Texaner für das damalige dritte Quartal erstmalig einen Nettoverlust von 70,2 Millionen Dollar ausweisen. Pfeiffer reorganisierte das angeschlagene Unternehmen und stieg in neue Geschäftsfelder ein.

Für das jetzt zu Ende gehende dritte Quartal erwarten die

Texaner Rekordeinnahmen und einen Gewinn, der deutlich über den knapp 30 Millionen Dollar des zweiten Abschnitts des laufenden Geschäftsjahres liegen soll. Darüber hinaus, so hieß es von Compaq, gehe man mit einem gut gefüllten Auftragsbuch in das vierte Quartal.

Gleichwohl strebt Pfeiffer eine weitere Straffung des Kostenapparates an. Geplant ist der Abbau von 1000 Arbeitsplätzen in den kommenden Monaten, davon sollen rund 700 Stellen noch im Oktober gestrichen werden. Der Compaq-Chef begründete die Entlassungen, die überwiegend in den USA durchgeführt werden sollen, mit dem anhaltenden Preiskrieg im PC-Geschäft, der verheerende Auswirkungen auf die Margen habe. Für den Personalabbau, aber auch für andere zusätzliche Kosten wird Compaq im dritten Quartal eine Sonderbelastung in Höhe von 85 Millionen Dollar ausweisen müssen. Diese aber werde durch einen außerordentlichen Gewinn von 86 Millionen Dollar ausgeglichen, der durch den Rückkauf der seit 1986 in Compaq-Besitz befindlichen Aktien der Conner Peripherals Inc. durch den Speicherperipheriehersteller Ende Juli erzielt worden sei.