Alpha-Prozessor als Basis für Supercomputer

Compaq baut Hochleistungs-Cluster

10.12.1999
MÜNCHEN (CW) - Mit Hochleistungsrechnern aus Standardkomponenten will sich Compaq künftig im Markt der Supercomputer profilieren. Die Systeme basieren auf Alpha-Prozessoren und sollen schon im nächsten Jahr sieben Teraflops (Billionen Rechenoperationen pro Sekunde) leisten, für das Jahr 2004 peilt man die Marke von 100 Teraflops an.

"Das Projekt ist für Compaq nicht nur eine Prestigeangelegenheit", erklärte Heinz Schepers, Leiter der Enterprise-Solutions- und Services-Gruppe. "Da wir fast ausschließlich Hardware von der Stange verwenden, können wir mit den Systemen durchaus Geld verdienen." Im Oktober ging eine erste Baustufe der Serie "Alpha Server SC" an das Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL), ein Labor der US-amerikanischen Energiebehörde. In der momentanen Ausbaustufe leistet die Maschine 683 Gigaflops.

Basis der Compaq-Superrechner sind Knoten ("ES40") mit bis zu vier Alpha-CPUs, die über eine besonders schnelle Crossbar-Schnittstelle auf einen gemeinsamen Arbeitsspeicher von 32 MB zugreifen können. Im LLNL-System sollen bis Ende des Jahres 128 dieser Knoten ihren Dienst verrichten. Der zur Zeit eingesetzte Prozessortyp "EV6" arbeitet mit einer Taktrate von 776 Megahertz. Die Kommunikation unter den Knoten regeln Spezial-Switches, die von Quadrics Supercomputer World (QSW) aus Großbritannien beigesteuert werden.

Die zukünftigen Leistungssteigerungen wollen die Rechnerbauer durch mehrere Maßnahmen erreichen. Bis zu 256 Knoten sollen demnächst ein Gesamtsystem bilden, jeder mit maximal 64 CPUs bestückt. Neben einer Frequenzsteigerung auf 1,5 Gigahertz wird vor allem ein intelligentes internes Prozeß-Management die Verarbeitungsgeschwindigkeit des geplanten Alpha-Chips "EV8" steigern.