Über Fachabteilung nicht den Privatmann vergessen:

Commodore will neuen Märkte angehen

01.10.1982

FRANKFURT (CW) - Mit 304,5 Millionen Dollar Umsatz im Geschäftsjahr 1982, das sind 63,3 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, verbuchte die amerikanische Commodore International Ltd.- einen neuen Wachstumsrekord.

Damit gingen die Spekulationen des Unternehmens auf, die 300-Millionen-Dollar-Schwelle zu überschreiten, Bereits zur Halbzeit Ende des Kalenderjahres 1981 hatte sich mit einem Umsatzplus von 55 Prozent auf 125 Millionen Dollar eine derartige Entwicklung abgezeichnet.

Noch besser setzte sich, zumindest optisch, die deutsche Commodore Büromaschinen GmbH in Szene. Einem Umsatz von 75 Millionen Mark 1981 folgten in diesem Geschäftsjahr 180 Millionen Mark. Die Zahlen täuschen freilich. Denn seit Anfang dieses Jahres hat die neue Commodore-Fabrik in Braunschweig angefangen, ihre Produkte zu verkaufen. Und ein beträchtlicher Teil davon, Commodore-Kenner sprechen von Maschinen im Wert von rund 80 Millionen Mark, geht ins Ausland. Wieviel Commodore in Deutschland in diesem Jahr wirklich mehr verkauft hat, wollte Geschäftsführer Harald Speyer nicht verraten.

Allerdings waren neue Töne aus Frankfurt zu hören. Künftig sollen mit den Commodore-Geräten speziell zwei Zielgruppen angesprochen werden. Das sind einerseits Unternehmen, die mit dem Gedanken spielen, neben ihrem Großrechner zunehmend Insellösungen zu installieren. Vor allem aber soll der Hebel bei der jüngeren Generation angesetzt werden, über deren Spieltrieb der Weg zum elterlichen Geldbeutel führt. "Wir sind froh", meint Geschäftsführer Harald Speyer, "daß wir rechtzeitig in das Heimcomputer-Geschäft eingestiegen sind."