IBM scheint im Rennen um den nächsten Mega-Deal die Nase vorn zu haben

Commerzbank hegt Outsourcing-Pläne

07.02.2003
MÜNCHEN (ba) - In der deutschen Bankenszene bahnt sich der nächste große Outsourcing-Deal an. Nachdem bereits die Deutsche Bank den Betrieb ihrer Infrastruktur an IBM ausgelagert hat, wollen nun die Verantwortlichen der Commerzbank den IT-Bereich Investment-Banking an Big Blue übergeben.

Im Augenblick gebe es nur Gespräche mit der IBM, wiegeln Commerzbank-Vertreter ab. Es sei noch nicht absehbar, ob und wann es zu einem konkreten Abschluss kommen werde. Auch über das Einsparpotenzial lasse sich bislang nichts Konkretes sagen. Auf IBM-Seite geben sich die Verantwortlichen ebenfalls noch sehr zurückhaltend. Allerdings spüre man durch den Ende letzten Jahres abgeschlossenen Outsourcing-Vertrag mit der Deutschen Bank einige Bewegung im deutschen Banking-Umfeld.

Ursache dieser Bewegung ist nach Einschätzung von Experten der zunehmende Kostendruck auf die IT-Abteilungen der Banken. Dabei werden Entscheidungen mehr und mehr zur Chefsache. Nachdem der im Dezember 2002 ausgeschiedene Commerzbank-CIO Michael Paravicini Outsourcing ablehnte, scheint Vorstandsmitglied Martin Blessing, der seit Anfang 2003 die IT-Abteilung verantwortet, nun einen anderen Kurs zu fahren. IBM könnte mit einem erfolgreichen Abschluss seine Position im Bankensektor weiter festigen. (Ausführlicher Bericht Seite 10.)

Abb: Outsourcing-Mega-Deals 2002

IBM sicherte sich 2002 mehr als die Hälfte der 14 Outsourcing-Geschäfte mit einem Volumen von über einer Milliarde Dollar. Quelle: Gartner