Web-Business-Plattform lässt sich in .NET einbinden

Commerce Server 2002 im Betatest

01.02.2002
REDMOND (IDG) - Microsoft drückt in Sachen .NET aufs Tempo. Nachdem die Company erst kürzlich ihr .NET Framework und Visual Studio .NET freigegeben hat, schickt das Unternehmen nun den "Commerce Server 2002" in den Betatest. Wesentliche Neuerung der E-Commerce-Plattform ist die Verknüpfung mit .NET.

Im Wettbewerb mit Produkten von Unternehmen wie IBM, Broadvision, Oracle oder der Art Technology Group legt Microsoft in der nächsten Version des Commerce Server besonderen Wert auf die Möglichkeit, Web-Seiten mit Transaktionsmöglichkeiten zu bauen. Dazu spendiert Microsoft seiner Plattform Tools, die eine mehrsprachige Anlage der E-Commerce-Angebote erlauben und bei der Abrechnung verschiedene Währungen unterstützen. Ferner wird die Möglichkeit von Business-Analysen integriert, die dem Betreiber einer solchen Site die Analyse der Nutzung und Performance erleichtern. Als weitere Neuigkeit führt der Softwarekonzern robustere Katalogfunktionen an.

Alles Features, die im Web-Business nicht unbedingt große Fortschritte sind, da die Produkte der Wettbewerber ähnliche Funktionen bereits seit längerem bieten. Ebenso wenig ist die Unterstützung von Wireless-Endgeräten wie Handys im Zuge von ASP.NET (ASP = Active Server Pages) eine grundlegende Neuerung, da die Konkurrenz wie etwa Brience Tools für den M-Commerce seit längerem im Portofolio hat.

Das eigentlich Interessante an der 2002-Version des Commerce Server ist denn auch seine Ausrichtung auf .NET. Entwickler, die den Commerce Server verwenden, sollen damit in der Lage sein, Applikationen zu entwickeln, die in der Umgebung des .NET Framework laufen und die entsprechenden Web-Services nutzen. Hierzu zählt Microsoft etwa Standards wie Universal Description, Discovery und Integration (UDDI), die Web Service Description Language (WSDL) oder das Simple Object Access Protocol (Soap). Unter Verwendung von ASP.NET können dann Anwendungen in einer Runtime-Umgebung gestartet werden, die mit einer Java Virtual Machine vergleichbar ist.

In Bezug auf den Release-Termin des Commerce Server 2002 hat sich Microsoft einen engen Zeitplan gesetzt. Nachdem nun eine erste öffentliche Betaversion zur Verfügung steht, will der Konzern noch im Frühjahr die endgültige Version auf den Markt bringen. Dazwischen ist noch ein Release Candidate geplant. (hi)