MÜNCHEN (CW) - Wegen der angespannten Wirtschaftslage wird Commerce One seine Planungen im dritten Quartal aller Voraussicht nach verfehlen und einen Verlust von 24 bis 25 Cent pro Aktie ausweisen. Enttäuschend lief laut Chief Financial Officer (CFO) Peter Perfere vor allem das Neukundengeschäft in Europa und Asien. Inzwischen geht Commerce One davon aus, dass die Quartalseinnahmen bei höchstens 80 bis 83 Millionen Dollar liegen werden. Analysten hatten mit 90 Millionen Dollar gerechnet. Erst im Juli hatte der US-amerikanische Hersteller von Software für elektronische Marktplätze erklärt, der Umsatz werde nur unwesentlich niedriger ausfallen als im zweiten Quartal, in dem die Company noch 101 Millionen Dollar erwirtschaftet hatte. Die endgül-tigen Ergebnisse wurden am 17. Oktober veröffentlicht.

Bereits vor einer Woche hatte Commerce One angedeutet, möglicherweise 15 Prozent der Belegschaft entlassen zu müssen. Ursprünglich war von zehn Prozent die Rede gewesen. Zugleich jedoch hatte der gebeutelte Anbieter von E-Commerce-Software, an dem SAP zu 20 Prozent beteiligt ist, an seinem Ziel festgehalten, im zweiten Quartal 2002 den operativen Breakeven zu erreichen. Inzwischen ist mehr als fraglich, ob dieser Optimismus berechtigt ist.