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Comdirect stößt Auslandstöchter ab

16.11.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Commerzbank-Tochter Comdirect wird ihre Tochtergesellschaften in Italien und Frankreich verkaufen. Unternehmensangaben zufolge hat der Geschäftsverlauf in den beiden Ländern nicht den Erwartungen entsprochen. Nach Einschätzungen von Analysten zählt der Online-Broker Comdirect in Frankreich rund 3500 Depots. In Italien sollen es zum Halbjahr nur 190 gewesen sein. Wer der Käufer der Auslandstöchter sein wird, teilte die Bank nicht mit. Es hieß lediglich, dass die Umsetzung der Pläne für Europa zu Wertberichtigungen führen könne. "Bereinigt um die außerordentlichen Wertberichtigungen werden wir in der AG in diesem Jahr ein ausgeglichenes Ergebnis erzielen", sagte Vorstandschef Bernt Weber. Künftig will sich das Unternehmen auf seine Aktivitäten in Deutschland und Großbritannien konzentrieren.

Zudem hat Comdirect die Ergebnisse für das dritte Quartal bekanntgegeben und einen geringeren Verlust gemeldet als von Analysten angenommen. Der Jahresfehlbetrag im Konzern stieg im dritten Quartal 2001 gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 5,3 Millionen auf 9,6 Millionen Euro. Analysten hatten im Durchschnitt ein Defizit von 14,4 Millionen Euro erwartet. Der Verlust vor Steuern lag bei 12,9 Millionen Euro (Vorjahr: minus 1,2 Millionen Euro). Hier hatten die Experten ein Defizit von 19,7 Millionen Euro prognostiziert.