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Comdirect macht rote Zahlen und Negativrekorde

16.08.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Aufgrund schwacher Aktienmärkte und hoher Kosten der Auslandsaktivitäten verbuchte der Discount-Broker Comdirect im zweiten Quartal 2001 einen Vorsteuerverlust in Höhe von 26,6 Millionen Euro. Zwischen Januar und März waren es bereits 19,8 Millionen Euro Minus. Insgesamt wies die Commerzbank-Tochter im zweiten Quartal einen Fehlbetrag von 18,7 Millionen Euro nach Steuern aus. Im Vorjahreszeitraum verbuchte Comdirect noch einen Gewinn von 20,5 Millionen Euro. Die Handelsaktivitäten sanken zwischen April und Juni um 18,5 Prozent und stellen den größten Rückgang von Kunden-Orders in der Firmengeschichte dar. Ein Negativrekord war auch, dass die Kundenzahl im Vergleich zum Vorquartal nur um etwas mehr als zwei Prozent auf rund 613 000 gestiegen ist.

Als Ausweg aus dem Dilemma will die Bank im zweiten Halbjahr bis zu 25 000 Neukunden werben und die budgetierten Kosten von bislang 90 Millionen Euro auf 65 Millionen Euro senken. Comdirect-Chef Bernt Weber zieht dabei auch die Möglichkeit in Erwägung, eine der Auslandstöchter in Frankreich, Großbritannien und Italien zu schließen.