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COMDEX: IBM preist Intel-Server als Mainframe-Alternative

13.11.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - IBM hat zwar keinen Stand auf der Comdex in Las Vegas gebucht, beackert dafür aber Kunden und Analysten in nahe dem Messegelände gelegenen Hotelsuiten. Einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge geht es dabei unter anderem um neue xSeries-Intel-Server mit "Foster"-Prozessoren und dem von Big Blue selbst entwickelten "Summit"-Chipsatz (Computerwoche online berichtete). Diese positioniert der Hersteller demnach erstmals in der Unternehmensgeschichte als waschechten Ersatz für die hauseigenen Mainframes und Highend-Unix-Server à la "Regatta" ("p690").

Intels Foster gehört nicht etwa zur 64-Bit-Itanium-Linie, sondern ist ein weiter entwickelter Xeon-Chip mit 32-Bit-Architektur. Der Halbleiterkonzern liefert zwar bereits Prototypen aus, will die CPU aber offiziell erst im ersten Halbjahr 2002 auf den Markt bringen. IBM wird den Foster offenbar einige Monate eher vermarkten als die Konkurrenz. Mit dem Summit-Chipsatz mache IBM "einen aggressiven Versuch, Mainframe-Design in der Intel-Welt einzuführen", meint Illuminata-Analyst Jonathan Eunice.

Ein kleineres Vier-Wege-System auf Foster-Basis mit dem Codename "Crusader" kann man bei IBM bereits besichtigen. Im kommenden Jahr sollen die Summit-Server dann bereits bis auf 16 Wege skalieren. Aktuelle xServer beherbergen maximal acht Pentium-Prozessoren. Viele Kunden bleiben bei vier CPUs, weil größere Systeme nur mit Mühe effizienter arbeiten.

Unisys bietet bereits seit einiger Zeit einen Intel-basierten "Mainframe" an. Den "ES-7000" mit bis zu 32 Xeon-Prozessoren verkaufte der Hersteller laut Vice President Peter Samson bisher rund 500 mal. Andere Anbieter wie HP oder Compaq halten sich im Intel-Bereich bislang noch zurück und warten auf leistungsfähigere Chips und Chipsets. (tc)