Leere Halle, enttäuschte Aussteller

Comdex Enterprise zog nur wenige Besucher an

09.10.1998

Tatsächlich hat die Frankfurter Comdex versucht, in diesem Jahr ein breiteres Besucherspektrum anzusprechen. Zu den Schwerpunkten gehörten neben den Objekttechniken die kommerzielle Nutzung des Internet, IT-Strategien, Lösungen für Banken und die Telekommunikation sowie Herstellertechniken von Microsoft (Windows NT), SAP (Business Framework) und Computer Associates (System-Management).

Gut besucht waren entgegen den Erwartungen der Veranstalter die eher technischen Seminare etwa zur Objektorientierung (siehe Seite 17: "Anwender tun sich mit Wiederverwendung schwer"). Hier traf sich offensichtlich eine bereits etablierte Stammklientel, ist die Frankfurter Comdex doch aus der Objectworld hervorgegangen.

Die weniger technischen Themen interessierten dagegen kaum. So saßen im Vortrag über die internationale Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen nur acht Zuhörer. Dennoch widersprachen einige Manager unter den Besuchern dem Verdacht, daß in Deutschland neben der CeBIT kein Platz mehr für eine weitere allgemeine IT-Messe sei. Allerdings müsse sich einiges ändern, so ein Sprecher der Software AG, wenn man im nächsten Jahr wiederkommen solle. Für die 132 meist regionalen Aussteller waren die Räume überdimen- sioniert.

Preisverleihung

Folgende Unternehmen wurden auf der Comdex Enterprise für Anwendungen ausgezeichnet:

- Cisco Systems für "Internetworking Produkt Center" als beste E-Commerce-Anwendung,

- Deutsche Lufthansa für "Crew Remote Access" als beste Web-Seite sowie

- IPA-Plus mit "Traffic/Biss" als beste Branchenlösung für Backoffice.

In der Kategorie Objektorientierung gingen die Preise an:

- TK-Anbieter One 2 One für "Point of Sale Registration" als beste verteilte Anwendung,

- Ascom Telematik Ltd. für "In- tradesk" als beste Anwendung mit wiederverwendbaren Komponenten sowie

- Boeing für die beste Nutzung von Objekttechniken in einer großen DV-Umgebung.