Nur selten findet sich bei Quartals- und Halbjahresberichten unter dem Posten "Umsatz" der Wert "0 Euro". Der Karlsruher Combots AG ist dies nicht nur im ersten Quartal des Geschäftsjahres gelungen, sondern auch bei der Vorlage ihrer Halbjahreszahlen (.pdf). In der zugehörigen Ad-hoc-Meldung wurden die (fehlenden) Einnahmen vorsorglich unterschlagen. Statt dessen verwies das Unternehmen auf finanzielle Reserven in Höhe von 450 Millionen Euro, die zum großen Teil auf einen Verkauf des Portalgeschäfts Web.de an United Internet zurückzuführen sind. Immerhin erzielte Combots damit im ersten Halbjahr ein Finanzergebnis von 4,9 Millionen Euro.

Combots entwickelt seit geraumer Zeit eine neue Lösung für die persönliche Kommunikation via Internet (CW-Notizblog). Diese soll Anfang September auf den freien Markt losgelassen werden. Rund 15 Millionen Euro wurden im ersten Halbjahr in die Forschung & Entwicklung investiert, die Zahl der Mitarbeiter wurde fast verdoppelt. In der Folge weiteten sich die Verluste aus. Das operative Ergebnis von Januar bis Juni erhöhte sich auf 21 Millionen Euro, der Nettoverlust belief sich auf knapp 14 Millionen Euro. Combots geht davon aus, dass die Gewinnschwelle im Jahr 2008 beziehungsweise 2009 überschritten wird. (ajf)