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Combots stellt seinen Dienst ein

25.09.2007
Die Combots AG wird ihren Service "für die persönliche, digitale Kommunikation" in seiner jetzigen Form einstellen und sich neu ausrichten.

Das hatten wir ja irgendwie schon von Anfang an geahnt. Und nun ist es offiziell: Der Dienst von Combots stieß einer Ad-hoc-Meldung zufolge auf "unbefriedigende Marktakptanz", und nicht besser stand es um die "Selbstverbreitung" - da halfen auch Marketing und funktionale Erweiterungen im zweiten und dritten Quartal nichts mehr.

Mehr Geld wollte Michael Greve nun wohl auch nicht mehr versenken. Combots ist zu der Ansicht gelangt, "dass keine ausreichende Perspektive besteht, um den Service in der jetzigen Form weiterzuentwickeln". Das hat nun leider die "Anpassung der im Projekt gebundenen internen und externen Entwicklungskapazitäten" (sprich: Entlassungen) und eine Verkleinerung der für Combots bereitgestellten Infrastruktur zur Folge. Ob der Service überhaupt noch weiterbetrieben wird, prüft der Anbieter noch.

Erklärtes Ziel von Combots ist es, seine zahlungswirksamen Kosten von rund 6,5 Millionen Euro plus 2,4 Millionen Euro Abschreibungen pro Quartal "deutlich zu reduzieren". Für die Restrukturierung werden einmalig und außerplanmäßig 2,4 Millionen Euro zahlungswirksame Einmaleffekte plus 7,5 Millionen Euro nicht zahlungswirksame Abschreibungen angesetzt.

Combots ist der Rest der früheren Web.de AG. Die Firma hatte ihr Internet-Portal im Oktober 2005 an die United Internet verkauft, die dafür in Aktien zahlte. Combots ist dadurch mit 9,27 Prozent an dem Montabaurer Konzern beteiligt, was allein schon (unrealisierte) Kursgewinne von 165 Millionen Euro beschert hat.

Die liquiden Mittel einschließlich handelbarer Wertpapiere (sprich der United-Internet-Anteil) von Combots summieren sich auf 462,4 Millionen Euro. Die Karlsruher wollen auch nach ihrem ersten deftigen Flop weiterhin Online-Dienste "vor allem mit Schwerpunkt digitale Kommunikation" entwickeln und betreiben. Man darf gespannt sein. (tc)