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Colt muss sich vor Gericht erklären

06.11.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Den britischen TK-Anbieter Colt Telecom Group Plc. erwartet im kommenden Monat eine dreitägige Anhörung vor dem Londoner High Court. Dort muss sich Colt gegen Vorwürfe erwehren, es werde in Kürze zahlungsunfähig sein. Seit einiger Zeit macht der am Unternehmen beteiligte Hedge Fund Highberry - gehört zu Elliott Associates, New York - Druck und fordert, Colt unter Insolvenzverwaltung ("Administration", britisches Pendant zum Gläubigerschutz nach Paragraph elf des US-Konkursrechts) zu stellen, weil das Unternehmen zwischen 2005 und 2009 fällige Anleihen im Wert von rund einer Milliarde Pfund nicht werde begleichen oder refinanzieren können.

Colt hat diese Vorwürfe energisch von sich gewiesen und erklärt, es verfüge über genügend liquide Mittel. Highberry würde von einer Insolvenz profitieren, bei der die Umwandlung von Schulden in Unternehmensanteile wohl unausweichlich wäre. Colt hat auf eine schnelle Anhörung gedrängt, weil die Gerüchte sich bereits negativ auf seinen Aktienkurs auswirken und das Unternehmen die Sache schnellstmöglich aus der Welt schaffen will. Die Sache dürfte erhöhte Aufmerksamkeit genießen, da sie im Fall eines Erfolges von Highberry wohl zahlreiche Nachahmer bei Aktionen gegen überschuldete Unternehmen finden würde. (tc)