IBM Connect 2017

Collaboration wird Pink

27.02.2017
Von 
Axel Oppermann beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Social Enterprise, Cloud Computing und Microsoft hineinfällt. Axel schreibt auf Computerwoche als Experte zu den Themen Enterprise Cloud, Digital Enterprise und dem IT-Lieferanten Microsoft. Als IT-Analyst berät er Anwender bei der Planung und Umsetzung ihrer IT-Strategien. Axel ist Geschäftsführer des Beratungs- und Analystenhaus Avispador aus Kassel. Normal 0 21 false false false DE X-NONE X-NONE

Nicht nur Featureritis

Neben den ganzen Features sind die eigentlichen Denkmuster hinter dem IBM-Portfolio besonders relevant: nämlich die als Konversation organisierten und durch kognitive Services unterstützten Arbeitsabläufe. In anderen Worten: Eine durchgängige Gestaltung des Arbeitsalltags als Konversation, ermöglicht durch Microservices, die die diversen Systeme vereinen, und kognitive Komponenten, die einzelne Elemente der Konversation zusammenfassen oder vereinfachen. Um dieses Modell eines zukünftigen Arbeitsplatzes umzusetzen, müssen laut IBM fünf Themen vereint werden:

  • priorisieren und zeigen, was wichtig ist ("orientiere mich"),

  • den eigentlichen Arbeitsablauf unterstützen,

  • kognitive Bots nutzen, um weitere Informationsquellen bedarfsgerecht und interaktiv einzubinden,

  • die Möglichkeiten aus dem "Internet der Dinge" nutzen,

  • Fokus beibehalten und Absicht verfolgen.

Bezogen auf die Einführung kognitiver Services beziehungsweise auf kognitiver Intelligenz beruhenden Arbeitskonzepten bedeutet das

  • Probleme zu identifizieren,

  • Daten bereitzustellen,

  • kognitive Features bereitzustellen,

  • sich zu engagieren und zu interagieren.

Fazit

Commitment zu Domino und Notes, Überarbeitung und essenzielle Erweiterung der zentralen Produkte wie Connections auf Grundlage von Open-Source-Standards, klares Portfolio, umfassende Integration von kognitiven Services, gelebte Partnerschaften und das Aufzeigen "wie es sein sollte" - all das führte dazu, dass bei Kunden, Business-Partnern und natürlich den IBM-lern eine positive Stimmung auf der Konferenz vorherrschte.

Ob es nun eine Aufbruchstimmung ist oder doch eher Ausdruck erfolgreicher Arbeit, richtiger Entscheidungen oder ob abermalige Neuerfindung, sei dahingestellt. Anwender, die auf IBM-Lösungen setzen, bekommen ein Mehr an Möglichkeiten, ohne Gefahr zu laufen, sich zu verirren. Klare Strukturen im Portfolio, APIs und Wahlfreiheit ermöglichen dies. Anwenderunternehmen, die noch auf der Suche nach der richtigen Lösung und dem für sie richtigen Denkmuster für die zukünftigen Arbeitskonzepte sind, finden Visionen im Kontext etablierter Lösungen. Und Business-Partner erhalten neue Grundlagen für erweiterte Geschäftsmodelle.

Dass IBM kein Ankündigungsweltmeister ist, sondern den Visionen auch Taten folgen lässt, konnte man in den letzten 18 Monaten (und darüber hinaus) beobachten. Dass es bei einigen Ankündigungen noch ein weiter Weg bis zur Realisierung ist, ist jedoch klar. Auch, dass die Implementierung im Anwenderunternehmen, und noch viel wichtiger die gelebte Realität auf Ebene des Anwenders, nicht mal eben so "en passant" erfolgen wird. Deswegen: Arbeits(platz)konzepte im Allgemeinen und der Einsatz von Lösungen, Produkten oder Services im Besonderen sind kein Ziel, sondern ein Weg.

Doch auch bei IBM - respektive den Kunden - ist nicht alles Gold, was glänzt. Da können auch die Referenzen von Kunden mit 50.000 oder sogar über 200.000 Anwendern nicht täuschen. So durchdacht die Produkte auch sein mögen, so zukunftweisend die Lösungen konzipiert, so verzückend die Idee, dass exemplarisch kein neues Feature in IBM Connections einfließen soll, wenn es für die entsprechende Funktionalität keine API gibt. Das Ganze muss konsumierbar sein und von den Anwendern auch genutzt und gelebt werden.

Der Autor, Axel Oppermann, war auf Einladung von IBM auf der IBM Connect 2017 vor Ort in San Francisco.