Avanade-Studie

Collaboration in deutschen Unternehmen

16.06.2010
Von 
Alexander Dreyßig betreut als Senior Portal Manager die Online-Angebote von Computerwoche, CSO und TecChannel. 

Thomas Krofta und Peter Eisele zu den Ergebnissen der Studie

COMPUTERWOCHE: Wie grenzen Sie das Thema Collaboration ab? Viele der von Ihnen in Ihrer Studie erwähnten Tools und Kommunikations-Kanäle, wie beispielsweise Telefon, Social Networks, Microblogging würde man ja nicht unbedingt in diesem Kontext erwarten.

Thomas Krofta, Service Line Lead Portal & Collaboration Solutions bei Avanade
Thomas Krofta, Service Line Lead Portal & Collaboration Solutions bei Avanade
Foto: Alexander Dreyßig

Thomas Krofta: An diesem Punkt scheiden sich die Geister: Klassische Collaboration beginnt in Unternehmen mit dem Bereich der reinen Infrastruktur. Fängt also, um ein Beispiel aus der Microsoft-Welt zu nennen, bereits mit Exchange, sprich E-Mails, an. Aber natürlich reicht Collaboration weiter in Richtung Datenaustausch und Instant Messaging. Wir erkennen, dass der Teilbereich E-Mail- und Telefonkommunikation durch neue Technologien aus dem Umfeld von Dokumentenmanagement und Social Media ergänzt wird. Auch Microblogging ist ein neuer wichtiger Aspekt. Der Trend geht hin zu einem neuen Arbeitsplatz, wobei der gemeinsame Austausch eine zentrale Rolle spielt. Darüber hinaus sehen wir die Entwicklung weg von E-Mail, hin zur Instant-Kommunikation. Viele Features, die heute von webbasierten Diensten angeboten werden, erwarten Mitarbeiter künftig auch im eigenen Unternehmen.

COMPUTERWOCHE: Wirft man einen Blick in Ihre Studie, dann fällt auf, dass momentan scheinbar eher klassische Tools, wie E-Mail, Telefon, Telefonkonferenzen, gemeinsame Laufwerke, Intranet und Instant Messaging dominieren. Modernere, insbesondere auch webbasierte Tools, werden hingegen weniger genutzt. Woran liegt das?

Thomas Krofta: In Bezug auf Microsoft-Lösungen haben wir die Erfahrung gemacht, dass diese von den Unternehmen nach wie vor eher auf dem klassischen Client gesehen werden. Webbasierte Collaboration-Tools kennen die meisten von Google und anderen Anbietern. Daher wird es eine gewisse Zeit dauern, bis die nächste Welle an Produkten in den Unternehmen ankommt. Welchen neuen Client Unternehmen dabei letztlich definieren, ob nun virtuell oder rein webbasiert, wird sich in naher Zukunft zeigen. Momentan ist die Adaptionsrate in den Unternehmen sicherlich noch gering, was das Thema Webanwendungen betrifft. Dennoch ist dies ein ganz klarer Trend für die Zukunft. Unsere Studie hat gezeigt, dass bei den Unternehmen Interesse besteht, an dieser Stelle effizienter zu werden, weniger Last auf den Client zu bringen und Anwendungen aus der Cloud heraus anzubieten – sei es nun als unternehmensinterne oder externe Cloud.