Leserbriefe

Cobol noch zehn Jahre gesund und munter

06.12.1996

Die "Todesanzeigen" für Cobol verfolge ich seit über 15 Jahren, überwiegend in Ihrem Blatt, überwiegend von selbsternannten oder tatsächlichen Experten, und immer wirken sie wie der verzweifelte Versuch, die- se einfache Programmiersprache zu beerdigen, weil sie den intellektuellen Ansprüchen der heutigen Programmierer-Generation oder dem Markt nicht mehr genügt (ähnliches gilt unter anderem auch für PL1).

Es dient auch leider nicht der Wahrheitsfindung, wenn das CDI nach seiner üblichen Methode verfährt, angehende Schüler mit Stellenanzeigen überwiegend aus der CW zu locken und vorzuspiegeln, dieser Anzeigenmarkt repräsentiere die tatsächliche Nachfrage als kurzzeitiger Dozent beim CDI habe ich schon vor Jahren darob geschmunzelt.

Aus meiner mehr als zehnjährigen Kenntnis als freiberuflicher Berater in Industrie, Versicherungen und Banken heraus kann ich versichern, daß sich der Bedarf an Host-Programmierern (manchmal auch zum Systementwickler aufgewertet) in den Sprachen Cobol und PL1 in keiner Weise veringert er wird, bedingt durch Personalabbau, Outsourcing und ähnliches, heute teils durch externe Mitarbeiter gedeckt (das CDI sollte Ihren Markt für freiberufliche Mitarbeit auswerten).

Diesen heimlichen Bedarf gibt es im übrigen auch für Datenbanksysteme wie IMS/DB, Adabas und DBs sowie für Monitore wie IMS/DC und CICS.

Ich erlaube mir, Ihnen in zehn Jahren Cobol, PL1 und andere angebliche Oldtimer gesund und kräftig zu präsentieren.

Bodo Ulrich, Beratender Betriebswirt, 53129 Bonn