Kollrich will beim Anwender die Vorbehalte gegenüber Extern-Programmierern abbauen:

Cobol-Generator arbeitet nach NP-grundsätzen

31.07.1981

OPFENBACH (je) - Einen Betriebssystem-Unabhängigen und darum Hardware-neutralen Cobol-Generator hat die Offenbacher K & O Unternehmensberatung Kollrich GmbH entwickelt. Für Stammkunden von K & O ist er kostenlos, für andere Anwender gegen Entrichtung einer Lizenzgebühr oder eines Kaufpreises erhältlich. Der Generator soll die Software-Entwicklung und -wartung beim Anwender vereinheitlichen.

"Es gibt bereits ähnliche Generatoren", räumt Firmenchef Karl Kollrich ein, "das Novum ist jedoch, daß jeder unserer Programmierer diesen Generator beim Kunden einsetzt, sofern diesem nicht andere Verfahrensrichtlinien entgegenstehen." Wenn es in einem Betrieb ums Programmieren durch Externe geht, sehen Unternehmensberatungen und Softwarehäuser sich nach Beobachtungen von Kollrich regelmäßig mit Widerständen und Kritik konfrontiert.

Die dabei immer wieder vorgebrachten Begründungen sind, wie Kollrich angibt:

- großer Zeitaufwand beim Erstellen der Programme,

- schwache oder gar keine Dokumentation,

- hoher Wartungsaufwand nach Fertigstellung der Programme,

- Personalaustausch ist nur durch großen Aufwand möglich,

- undurchsichtiger Aufbau der Programme.

Um einer Argumentation dieser Art begegnen zu können, hat K & O den Cobol-Generator "Cogen" entwickelt. Durch ihn, behauptet Kollrich, hat der DV-Anwender, wenn der Externe ihn wieder verlassen hat, bedeutend geringeren Aufwand bei der Programmwartung und -weiterentwicklung, und außerdem kann er schneller und sicherer programmieren.

Vorlaufkarten

Der Cogen-Aufbau sieht folgendermaßen aus:

1. Vorlaufkarten-Verarbeitung (lesen und prüfen)

2. sequentielles Verarbeiten von einer bis maximal fünf Eingabe-Dateien

- richtiges Nachlesen der Eingabe-Dateien

- Satzauswahl

- Gruppenwechsel-Verarbeitung(en):

Abarbeiten "Alte Gruppe"

Abfrage "Ende"

Eröffnen "Neue Gruppe"

- Einzelsatz-Verarbeitung(en)

3. Schreibroutine für eine Liste (Kopf- und Einzelzeilen)

4. Einzelwert- und Endsummen-Ausdruck

5. Schreibroutine für maximal zwei Ausgabe-Dateien

6. Lese-, Lösch- und Schreibroutine für maximal drei Dateien mit direktem Zugriff

7. Satzzählung der Ein- und Ausgabe-Dateien

8. Endabstimmung

Erläutert Kollrich: Mit dem von Cogen erstellten Rahmenprogramm kann zum Beispiel ein Bestand durch maximal vier Zugangsdateien erweitert werden, wobei die Einzelwerte, die Summe jeder Gruppe und die Endsumme angedruckt werden. Auf dem Abstimmprotokoll wird die Anzahl der gelesenen und geschriebenen Sätze ausgegeben. Dafür ist kein zusätzlicher Befehl. in den Programm Rahmen einzufügen.

Zusätzliche Befehle sind für Einzel- und/oder Gruppenverarbeitung notwendig, wenn das Programm einen bestimmten Komplexitätsgrad erreicht.

Die Vorlaufkarten können bei einem Generatorlauf nach Angaben von K & O folgendes steuern:

a) Anzahl der Eingabe-Dateien

Band/Platte

sequentiell/index-sequentiell

sortiert/unsortiert

Satzlänge/Blocklänge

Datei-Namen

b) Anzahl der Ordnungsbegriffe

Länge der Ordnungsbegriffe

Namen der Ordnungsbegriffe

c) Anzahl der Ausgabe-Dateien (sequentiell)

Band/Platte

OPEN OUTPUT/OPEN EXTENT

d) Anzahl der Random-Dateien

OPEN INPUT, OPEN OUTPUT, OPEN I-O

e) Datenflußplan des Rahmenprogrammes, ja oder nein.

Cogen, unterstreicht Kollrich, generiert das Cobol-Programm nach den Richtlinien .der Normierten Programmierung, ist nicht von einem bestimmten Betriebssystem abhängig und deshalb auf jedem Rechner installierbar. Für die monatiche Lizenz zahlt der Nicht-K & O-Stammkunde 105 Mark, der Kaufpreis beträgt 3600 Mark.

Informationen: K & O Unternehmensberatung Kollrich GmbH, Domstraße 73, 6050 Offenbach/Main, Telefon: 06 11/88 60 07.