CMS-Anbieter modellieren Details heraus

12.06.2002
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

Nach Angaben des Anbieters ist damit gewährleistet, dass auch technisch weniger versierte Nutzer Dokumente an das Content-Management-System übertragen können. Das ist deshalb sinnvoll, weil Fachabteilungen eines Unternehmens vermehrt in der Lage sein müssen, Informationen wie etwa Produktdatenblätter oder Beschreibungen selbständig online zu stellen, statt diese Arbeit einem Team aus Web-Designern zu überlassen. Allerdings ist Infopark nicht der erste Anbieter mit Web-DAV-Implementierung: Gauss Interprise aus Hamburg zum Beispiel integrierte das Interface bereits vergangenen Oktober.

Hoch im Kurs bei Anwenderfirmen stehen darüber hinaus Funktionen, die das Verwalten von Websites einfacher gestalten. Daher versah beispielsweise der Berliner Anbieter Blue Orange sein auf der Messe präsentiertes Produkt „xRed 3.3“ mit einem „Quick Create Button“. Ein Autor kann durch einen Mausklick eine neue Web-Seite erzeugen. Er muss dazu nicht mehr in eine Autorenoberfläche wechseln und nach der geeigneten Vorlage suchen, sondern ruft diese Funktion direkt auf der jeweilgen Web-Seite auf. Über eine „Quick-Edit“-Schaltfläche ändert er bestehende Seiten. Des Weiteren erhielt die Workflow-Engine von xRed einen neuen Timer-Baustein, der ereignis- oder zeitgesteuert Aktionen anstoßen kann, beispielsweise, um das Backup der Datenbank zu automatisieren.

Imperia entdeckt SQL

Der überwiegende Teil der Content-Verwaltungssysteme stützt sich heute auf relationale Datenbanken. Imperia aus Hürth dagegen verfolgte bisher eine andere Strategie: Dokumente speicherte das gleichnamige Produkt des Herstellers entweder in einem Dateisystem oder nutzte hierzu den XML-Datenspeicher „Tamino“ von der Software AG. Das neue Release Imperia 6.5 arbeitet nun auch mit SQL-Datenbanksystemen zusammen. Der Dateisystemansatz hat sich bei manchen Websites als unpraktisch erwiesen, da je nach Aufbau des Web-Auftritts eine Vielzahl von Unterverzeichnissen erstellt werden muss, begründet das Unternehmen die Hinwendung zu relationalen Massenspeichern. Gleichwohl gebe es noch immer viele Anwender, die mit dem File-System klarkämen. Zudem muss der Kunde die Datenbank extra beziehen, während die File-System-Variante im Lieferumfang enthalten ist.

Auch Imperia machte, wie schon der erwähnte Wettbewerber Reddot, seine Software Unicode-fähig, damit Firmen sich bei der Gestaltung mehrsprachiger Web-Auftritte leichter tun. Ferner zog der Hersteller mit Infopark gleich und spendierte seinem Produkt ebenfalls eine Web-DAV-Schnittstelle.

Angesichts der neuen Features, die Hersteller in ihre Produkte einbauen, wird deutlich, wie sehr sich die Content-Management-Systeme mittlerweile ähneln. Ein Beispiel dafür sind die zahlreichen Partnerschaften der Content-Management-Hersteller mit dem Suchmaschinenspezialisten Verity. Firmen möchten nicht mehr nur Online-Präsenzen einrichten, sondern ihren Anwendern - seien sie nun Mitarbeiter, Kunden, Geschäftspartner oder Lieferanten - zusätzlich einen komfortablen Zugriff auf Content respektive Wissen bieten. Die Integration von Informationen aus unterschiedlichen Quellen wie Datenbanken, Dokumenten-Management-Systemen und Business-Software gewinnt dabei immer mehr an Bedeutung. Somit dürfte die Zusammenarbeit von Reddot und Hummingbird weiter Schule machen.