Neu-Isenburger wollen mit steckerkompatiblen Systemen am 43XX-Geschäft teilnehmen:

CMC mit Cambex-Rechnern an die PCM-Front

30.04.1982

HANNOVER (ha) - Als "Midrange-PCM" präsentierte sich die CMC Computer Machinery Deutschland GmbH auf der Hannover-Messe mit ihrer neuen Rechnerfamilie CMC 2300. Die von dem amerikanischen PCM-Anbieter Cambex gefertigten Maschinen sind nach Angaben des Neu-Isenburger Unternehmens von kompatibel zur IBM-Systemreihe 43XX.

Mit dem Vertrieb von zunächst drei steckerkompatiblen Maschinen (Produktbezeichnung 2336, 2341 und 2351) begibt sich CMC hierzulande als weiteres DV-Unternehmen in den hart umkämpften PCM-Markt. Der Hauptspeicher der 2300-Modelle besteht aus MOS-Modulen mit 16-KBit-Chips und ist auf vier MB erweiterbar. Die Kanalstruktur sieht für die gesamte Systemreihe einen Byte-Multiplexkanal sowie bis zu vier Block-Multiplexkanäle vor. Damit werde eine Kanalleistung von insgesamt fünf bis sechs MB erreicht. Die interne Rechenleistung wird von CMC mit 0,48 bis 0,75 Mips angegeben. In der höchsten Auslaufstufe liege daher ein 2300-Prozessor noch über der Leistung der 4341 Modell 1.

Alle gängigen IBM-Betriebssysteme, wie DOS/VS, OS/VS-1, OS/MVS oder VM/370, können den Neu-Isenburgern zufolge auf den neuen Rechnern eingesetzt werden. Die Kompatibilität der CMC-Systeme beziehe sich auf IBM- oder IBM-kompatible Peripheriegeräte .

Technologisch sieht sich das hessische Unternehmen gar weiter als der Marktführer: Der Hersteller Cambex habe die Systeme mit einem Minimum an konventioneller Hardware-Elektronik ausgerüstet. ECL-Schaltkreistechniken und Multiplayer-Elektronik-Karten gestatten einen kompakten Rechneraufbau, dessen Grundausrüstung nur noch aus wenigen Karten bestehe. Außerdem sei die neue Rechnerfamilie voll mikroprogrammgesteuert. Einfache Änderbarkeit des Mikrocodes erlaube mit sehr geringem Zeitaufwand problemlos auf IBM-Firmware-Änderungen zu reagieren.

Die in vier bis acht Wochen verfügbaren Systeme liegen, laut CMC-Vertriebschef Dieter Gier, im Preis etwa 20 Prozent unter vergleichbaren IBM-Konfigurationen.

Als weitere Neuheit kündigte CMC in Hannover eine Speicheralternative zu IBM-Großsystemen an. Das ebenfalls von Cambex gefertigte "Universal-Memory-System" CMC 2000/STOR könne für Hauptspeicherungen direkt in den Zentraleinheiten installiert werden. Die Speicherboards bestünden aus steckerkompatiblen Speicherkarten, die je nach Erweiterungsumfang mit 16 K, 32 K oder 64 K "Highspeed N-Mos-Chips" ausgerüstet seien. Dieses Konzept mache es möglich, auf dem vom Systemhersteller vorgesehenen Platz für 1 MB bis zu 8 MB zu installieren. Auch im Speichergeschäft verhält sich CMC PCM-like: 3000/STOR liege etwa dreißig Prozent unter IBM-Preis.