Cluster aus Power-PC-Servern in der Entwicklung Bull schafft die Verbindung von Mainframe und offenem System

16.06.1995

PARIS (pi) - Frankreichs Noch-Staatskonzern Bull S.A. bietet ab sofort die ersten Fruechte aus dem Entwicklungsprogramm fuer Enterprise-Systeme - Codename "Stella" - an.

Mit einer schnellen Verbindung zwischen Bull-Mainframes und Unix- Rechnern und damit korrespondierender interoperativer Middleware wollen die Franzosen dem Grossrechner die weite Welt der Unix- Anwendungen eroeffnen. Die FDDI-Verbindung mit einer Bandbreite von nominal 100 Mbit/s wurde mit Hard- und Software-Erweiterungen kombiniert, die fuer das Zusammenbinden der zwei Rechnerarten noetig sind. Damit, so der Hersteller, ist es moeglich, Filetransfers durchzufuehren oder Schnittstellen wie RPC, X/ATMI einzubinden.

Bull verfolgt mit dem Stella-Projekt die Strategie, dem Benutzer (Anwendungsentwickler und Bedienpersonal) eine Server-zu-Server- Interoperabilitaet anzubieten, mit der einerseits die Vorteile von offenen Systemen (Unix) zu nutzen sind und zugleich die Investitionen in die GCOS-Architektur geschuetzt werden.

Die ersten jetzt vorgestellten Funktionen geben dem Datenbank- Manager ein Werkzeug in die Hand, mit dem er Daten aus der Produktionsdatenbank extrahieren und einen automatischen Filetransfer anstossen kann. Ausserdem ist nun aus Unix- Applikationen der Zugriff auf GCOS-Daten moeglich - und umgekehrt. Das gilt fuer den Lese- und den Schreib-Modus. Als drittes sollen die ersten Stella-Produkte eine Kooperation von Anwendungen auf beiden Rechnerarten ermoeglichen. Darin eingeschlossen sind Funktionen zur gemeinsamen Transaktions-Verrabeitung, zur Nachrichtenweiterleitung ("Flowbus"), zur Remote Procedure Call (RPC-)Technik und zum elektronischen Datenaustausch (EDI).

Die Loesung fuer das Managen von Data Warehouses soll in der Basisversion fuer bestehende GCOS-7-Systeme und den Escala-Unix- Servern unter 500 000 Francs kosten. Im Preis eingeschlossen sind die Hard- und Software-Verbindungen zwischen Unix und GCOS.

Bull gab zudem die Marschrichtung der Mainframe-Division bekannt, die den GCOS-Grossrechner nicht sterben lassen wird. Vielmehr planen die Entwickler, die Interoperabilitaet der Boliden mit offenen Systemen weiter voranzutreiben. Derzeit entwickeln die Franzosen unter dem Codenamen "Madison" offene Enterprise-Server. Der Name des neuen Programms steht fuer Mainframe disciplines on open system. Basierend auf den Power-PC-SMP-Systemen unter AIX und spaeter Unix V.4 sollen Rechner-Cluster geschaffen werden, die mit GCOS- und anderen Mainframes kooperieren.