Expertentipp

Clouds - wissen, wo sie hingehören

21.04.2010
Von Ima Buxton

Die Folgen des Cloud Computing

Cloud Computing hat weitreichende Folgen: Das On-Demand-Modell verwandelt einfaches partielles IT-Outsourcing in ein Prozess-Outsourcing. IT-Dienstleister von morgen stellen nicht mehr nur einzelne IT-Services zur Verfügung - sie betreiben zugleich die dahinter stehenden Geschäftsprozesse. Diese Strukturen werden die Cloud künftig stärker in Form von Community Clouds prägen: Darunter versteht man branchenspezifische Cloud-basierte Plattformen, die es Akteuren aus Unternehmen, Dienstleistern, Freelancern und Kunden ermöglicht, "real time" zusammenzuarbeiten.

Die SIS hat zusammen mit der BBC den Prototypen einer Media Community Cloud entwickelt, mit deren Hilfe die BBC-Mitarbeiter, Journalisten anderer Medienanstalten, freie Journalisten, Medien-Konsumenten sowie Compliance-Akteure etwa aus Behörden über die Plattform zusammenarbeiten können. Die Vorteile aus der Sicht der BBC:

  • verringerte Time-to-Market durch Beseitigung manueller Engpässe in der Medienproduktion,

  • einfacher organisationsübergreifender Informationsaustausch (browser-basiert),

  • Zusammenarbeit in Echtzeit, erhöhte Sicherheit für noch nicht freigegebene Medienhalte,

  • geringe Einstiegskosten ohne Pre-Invest sowie

  • eine voll automatisierte, flexible Skalierbarkeit.

Die Plattform verfügt nicht nur über einen Datenspeicher von einer Million Terabyte, sondern erlaubt auch das Sichten, Bearbeiten, Downloaden und Versenden von Film- und Tonmaterial.

Unternehmens-IT nicht gefährdet

In der Euphorie, die aus dem Hype um Cloud Computing erwuchs, sehen viele Experten schon das Ende der Unternehmens-IT gekommen. Diese Entwicklung hält Cloud-Kenner Müller jedoch für wenig wahrscheinlich: "Es wird immer sicherheitskritische Daten geben, die unternehmensintern, und weniger kritische Daten, die Cloud-basiert gehalten werden. Die Hauptanforderung wird daher in Zukunft sein, bestehende IT-Systeme mit Cloud-Diensten zu einer Gesamtkonzeption zu verknüpfen und diese in einer hybriden Umgebung zu betreiben" - also einem Mix aus Cloud- und unternehmenseigenen Lösungen.