Verhandlungssache Cloud Computing

Cloud-Verträge - da geht noch was!

18.10.2011
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Garantie, SLAs und Security

1. Uptime-Garantien

Ungeachtet der Bedeutung, die viele Cloud-Anwendungen für das Geschäft des Kunden haben, kennen die Gartner-Analysten zahlreiche Kontrakte, die keine Uptime- oder Performance-Service-Level-Garantien aufweisen. Wer einen Cloud-Vertrag aushandelt, muss wissen, welche Service-Levels erforderlich sind. Und diese Anforderungen sollten sich im Vertrag wiederfinden, Idealerweisen mit Pönalen für den Fall, dass sie nicht erfüllt werden.

2. SLAs und Pönalen

Wenn SLAs das Verhalten des Cloud-Service-Providers steuern sollen, müssen sie mit finanziellen Strafen für Nichterfüllung verbunden sein. Der Kunde sollte auch einen Eskalationspfad aushandeln. Die Strafe ist am besten per Rückzahlung zu entgelten, denn kein Anbieter will Geld, das er schon verbucht hat, wieder rausrücken.

3. Vorsicht vor Ausnahmeregelungen

Die Cloud-Provider mögen solche Garantien überhaupt nicht, sehen sich aber zunehmend gezwungen, sie zu geben. Um das damit verbundene Risiko zu verkleinern, versehen sie die Pönalen gern mit rigiden Ausschlusskriterien. Darauf muss der Kunde besonders gründlich achten. So sollte er beispielsweise darauf bestehen, dass jede Downtime auch genau ab dem Zeitpunkt berechnet wird, zu dem sie tatsächlich eintritt.

4. Sicherheit

Der Sicherheitsstandard, den der Provider zu bieten hat, muss zumindest so hoch sein wie der des Kunden - am besten höher. Das gilt vor allem, wenn er branchenbezogenen oder privatrechtlichen Regulierungen unterworfen ist. Gartner empfiehlt, auch für den Security-Bereich SLAs zu vereinbaren, und zu verlangen, dass jede Sicherheitsverletzung sofort angezeigt wird.