Best in Cloud 2013

Cloud Computing - der Countdown läuft

13.10.2013
Von 
Uwe Küll ist freier Journalist in München.
Am 23. und 24. Oktober 2013 kämpfen 30 Bewerber um die Best-in-Cloud- Awards. Dabei geben sie einen tiefen Einblick in die heutige Cloud-Praxis.

Der Umbruch zu einer digitalen Ökonomie verändert die Geschäftsmodelle und -prozesse in nahezu allen Branchen. Cloud Computing bildet das Backbone für die sich wandelnden Anforderungen an die IT-Infrastrukturen und Services." Mit dieser Einschätzung beschreibt Carlo Velten, Senior Advisor Experton Group AG und Mitglied der Jury des COMPUTERWOCHE-Awards Best in Cloud, die Bedeutung des Cloud Computings für Unternehmen. Velten weiß, wovon er spricht - nicht nur, weil er gemeinsam mit seinem Kollegen Steve Janata regelmäßig den Cloud Vendor Benchmark der Experton Group herausgibt, sondern auch aus der praktischen Erfahrung als Begleiter von Unternehmen auf dem Weg in die Cloud.

Die Cloud in Deutschland: In ihrem Cloud Vendor Benchmark 2013 prognostizieren die Analysten der Experton Group ein kräftiges Marktwachstum für Cloud-Lösungen. Investitionen und Ausgaben in Millionen Euro nach Segmenten.
Die Cloud in Deutschland: In ihrem Cloud Vendor Benchmark 2013 prognostizieren die Analysten der Experton Group ein kräftiges Marktwachstum für Cloud-Lösungen. Investitionen und Ausgaben in Millionen Euro nach Segmenten.
Foto: Experton Group AG

Experton prognostiziert, dass das Geschäft mit Cloud-Technologien, -Beratung und -Services noch 2013 die "Fünf-Prozent-Hürde" des Anteils an den gesamten IT-Ausgaben und Investitionen im B2B-Segment in Deutschland nehmen wird. Für 2014 rechnen sie gar mit einem Sprung der Ausgaben auf knapp sieben Milliarden Euro - nach mehr als viereinhalb Milliarden in diesem Jahr.

Kein Wunder also, dass die Zahl der Anbieter rasch steigt: Nach den Recherchen der Analysten kletterte sie von 350 im Vorjahr auf mehr als 380 im März 2013. Als Treiber dieser Entwicklung nennen Velten und Janata E-Commerce, Online-Marketing, Social Collaboration und mobile Anwendungen. Diese Trends schlagen sich auch in den Bewerbungen um die Best-in-Cloud-Awards nieder. Ähnliches gilt für die inhaltlichen und technischen Konzepte von Cloud-Angeboten und -Projekten: Laut Cloud Vendor Benchmark haben integrierte Cloud-Technologie-Stacks - von Experton als "Converged Cloud Infrastructure" bezeichnet - an Bedeutung für die Anwender zugenommen, da sie eine schnelle und einfache Bereitstellung von Cloud-Services unterstützen.

Wie das in der Praxis aussehen kann, zeigen einige der in diesem Heft kurz vorgestellten Wettbewerbsbeiträge. Weitere Cloud-Trends, die sich sowohl im Cloud Vendor Benchmark als auch im Wettbewerb Best in Cloud abzeichnen, sind

  • die Verbindung von Infrastruktur und Plattform als Service in der Public Cloud,

  • hoher Zuspruch der Anwender zu den Private-Cloud-Angeboten der Provider und

  • die wachsende Bedeutung von Cloud-Marktplätzen.

Generell zeigt sich beim Blick auf die Cloud-Szene insgesamt wie auch bei der Betrachtung der Best-in-Cloud-Bewerbungen, dass derzeit ein kreativer und innovativer Umgang mit den neuen Möglichkeiten der Cloud stattfindet. Das gilt auch und gerade in Bezug auf die Entwicklung geeigneter Maßnahmen für Datensicherheit und Datenschutz in der Cloud.

Wer ist Best in Cloud?

Wie weit sind deutsche Unternehmen auf dem Weg in die Cloud? Welche Konzepte sind die erfolgreichsten? Wie wirken sich die Umstellungen in der Praxis aus? Die Best-in-Cloud-Awards der COMPUTERWOCHE, die in diesem Jahr zum dritten Mal verliehen werden, werfen erhellende Schlaglichter auf die Cloud-Szene.

Dabei wird deutlich: In der Praxis entziehen sich viele Projekte der "klassischen" Kategorisierungsmatrix nach Art der genutzten Services (Software, Infrastruktur, Plattform) einerseits und Art der Bereitstellung (Public, Private oder Hybrid) andererseits. Gemeinsamkeiten wie Flexibilität und Effizienz der Lösungen sind stärker wahrnehmbar als die Unterschiede im Detail. Eine Herausforderung für die Jury. Die erste Antwort der Experten auf die veränderte Situation besteht in der Kategorisierung der eingegangenen Projekte in nur noch drei Bereiche:

  • Public Cloud,

  • Private und Hybrid Cloud,

  • Cloud Enabling Infrastructure.

In jeder dieser Kategorien sind drei Preise zu gewinnen. Hinzu kommen die Auszeichnungen für das innovativste Projekt und die beste Geschäftsidee.

Hohe Hürden

Wer die Auszeichnung Best in Cloud erringen will, muss die acht Juroren in einem zweistufigen Verfahren aus schriftlicher Bewerbung und Live-Präsentation überzeugen. Die erfahrenen Experten entscheiden mit ihren Bewertungen, wer den renommierten Preis am Ende mit nach Hause nehmen darf. In der ersten Stufe des Verfahrens qualifizieren sich die Bewerber anhand von ausführlichen schriftlichen Unterlagen zu ihrem Projekt für das große Finale des Wettbewerbs am 23. und 24. Oktober im Marriott Hotel Frankfurt am Main.

In einer streng auf sechs Minuten begrenzten Präsentation müssen die Finalisten hier die Juroren und das Publikum für sich einnehmen. Jedem Kurzvortrag folgt eine vierminütige Frage- und Antwort-Session mit unserer Jury.

Die Bewertungskriterien sind dabei die gleichen wie in den Vorjahren. Sie setzen sich wie folgt zusammen:

  • Innovationspotenzial (Originalität, Neuheitswert, Risikobereitschaft) trägt mit 20 Prozent zur Gesamtbeurteilung bei;

  • Marktpotenzial (zehn Prozent);

  • nachweisbarer Kundennutzen (20 Prozent);

  • Umsetzungskompetenz/Einhalten von Zeitrahmen und gesetzlichen Vorgaben (20 Prozent);

  • Wirtschaftlichkeitsfaktor (zehn Prozent);

  • ganzheitlicher Eindruck der Jury (20 Prozent).