Wolkige Versprechen statt harte Fakten

Cloud Computing-Anbieter im Härtetest

08.12.2009

Deutsche Cloud-Angebote noch unzureichend

Unter professionellen Anwendern im deutschsprachigen Raum herrscht aber vielfach noch Unmut hinsichtlich der Cloud-Angebote der Hersteller. So existieren nur in wenigen Fällen die relevanten Produktinformationen in Landessprache. Auch die Nutzungsbedingungen sind auf den anglo-amerikanischen Rechtsraum ausgerichtet, Preise nur selten in Euro ausgewiesen.

Vor dem Hintergrund der spezifischen Anforderungen von Unternehmensanwendern erstellt die Experton Group eine vergleichende Studie zu den Cloud-Angeboten im deutschsprachigen Raum. "Mit unserem Cloud Vendor Benchmark 2010 wollen wir ein bisschen mehr Licht ins Dunkel bringen und den IT-Entscheidern im neuen Jahr eine Entscheidungsunterstützung bieten", sagt Velten. "Denn das Thema Cloud Computing wird in den kommenden Jahren auf der CIO-Agenda ganz oben stehen.", sagt Dr. Carlo Velten.

Derzeit bietet Microsoft mit seiner Azure-Plattform das wohl breiteste Angebot. So können Unternehmensanwender über Azure Infrastruktur wie CPU und Storage, aber auch Software und entsprechende Entwicklungs-Tools nutzungsabhängig beziehen und die erstellten Anwendungen auch mit der bestehenden IT-Infrastruktur verbinden. "Der Anwender kann sich allerdings den Rechenzentrumsstandort nicht frei wählen. Somit sind in vielen Fällen wichtige Compliance-Fragen noch ungeklärt", erläutert Janata.

Demgegenüber bietet T-Systems seinen Kunden ein ländermarktspezifisches Angebot mit entsprechendem Support und Datenspeicherung am Standort Deutschland. Das Angebot an Services ist bei T-Systems allerdings bei weitem nicht so umfangreich wie bei Microsoft. Die Auswahl des Rechenzentrumsstandortes ist auch bei Amazon mittlerweile möglich, auch wenn der Marktführer und Pionier im Bereich Infrastructure-as-a-Service sich mit seinem rein englischsprachigen Angebot noch primär an Kunden auf dem US-Markt und an Internetunternehmen richtet. IBM geht im Bereich Infrastructure-as-a-Service einen Sonderweg, denn durch eine Partnerschaft mit Amazon werden Services unter dem Namen "AMI - Amazon Machine Images" indirekt am Markt angeboten.

Die Experton Group will den "Cloud Vendor Benchmark 2010" Im Februar 2010 publizieren. Die Studie bewertet die wichtigsten Hersteller gemäß ihrer Cloud-Angebote aus der Perspektive deutscher IT-Manager und Anwendungsentwickler. So werden die Angebote nach der strategischen Ausrichtung der Hersteller (Roadmap), Tiefe und Breite des Portfolios, Technologie, Servicequalität sowie Preisgestaltung und Nutzungsbedingungen untersucht. Das Werk soll IT-Managern einen einheitlichen Marktüberblick und konkrete Unterstützung bei der Auswahl und Bewertung des passenden Angebotes an die Hand geben. (wh)