McKinsey - Neue Outsourcing-Strategie

Close-Shoring im Speckgürtel

30.09.2011
Von 
Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Für die Suche nach geeigneten Close-Shore-Standorten empfehlen die Berater, erst einmal die eigenen IT-Anforderungen weltweit genau zu analysieren. Dabei sollte das IT-Personal in breite Fachgebiete (etwa das Managen von Mainframes), Fertigkeitsstufen (etwa verschiedene Support-Levels) und Erfahrungsniveaus eingeteilt werden.

Der Mix aus Off- und Close-Shoring macht's

Eine US-amerikanische Firma ging im Anschluss erfolgreich so vor: Die Chefs mehrerer Abteilungen bildeten eine Task Force zur Entscheidung über die künftige IT-Strategie. Der CIO kalkulierte und prognostizierte Anforderungen und Kosten für die kommenden fünf Jahre. Die Task Force entschied sich vor diesem Hintergrund fürs Close-Shoring, wählte 50 in Frage kommende mögliche Standorte aus und verhandelte mit den regionalen Entscheidungsträgern. Laut McKinsey wurde letztlich im Mittleren Westen eines neues IT-Zentrum mit mehr als 1000 Mitarbeitern hochgezogen. Die Personalkosten schrumpften um 35 Prozent, zudem konnten 50 Millionen US-Dollar an Subventionen und Steuernachlässen ausgehandelt werden.

Ist Offshoring also out und Close-Shoring das Allheilmittel? Keineswegs, so McKinsey. Unternehmen sollten weiterhin so weit wie möglich die Vorzüge der etablierten Offshoring-Zentren nutzen. Wenn bestimmte Fertigkeiten benötigt werden oder anspruchsvolle Kundenanforderungen erfüllt werden müssen, stelle Close-Shoring die optimale Ergänzung dazu dar. „Unsere Erfahrungen weltweit zeigen, dass erfolgreiche Unternehmen beginnen, auf einen gemischten Ansatz zu setzen“, so McKinsey.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO. (mhr)