Anwenderbedürfnisse nicht definiert

Client-Server-Konzept fehlt es an Klarheit

24.04.1992

NEWTON (CW) - Client-Server-Computing wird für immer mehr Systemintegratoren zum Hauptgeschäft. Das ergab eine Befragung der amerikanischen Business Research Group unter 103 US-Anbietern.

Noch mehr Bedeutung dürfte dieses Geschäft nach Meinung der Anbieter erlangen, wenn die Anwenderbedürfnisse besser definiert und die Entwicklungszeiten für Applikationen kürzer wären.

Der Untersuchung zufolge erklärten die Systemintegratoren, daß Client-Server-Computing bereits heute 39 Prozent ihres Geschäftes ausmache - mit steigender Tendenz. So rechnen sie in zwei Jahren mit einem Anteil von 57 Prozent, und schon 1997 wollen sie 69 Prozent ihres Umsatzes mit solchen DV-Installationen generieren. Dabei beschäftigen sich 76 Prozent ausschließlich mit LANs, aber immerhin 24 Prozent auch mit unternehmensweiten Lösungen.

Offenbar fehlt den Anbietern das Wissen über die Bedürfnisse des Anwenders, denn diesen Mangel geben sie als größten Hemmschuh für den Ausbau des Geschäfts an, gefolgt von den langen Entwicklungszeiten, die für Client-Server-Anwendungen aufgebracht werden müssen.

Außerdem bereitet die mangelnde Kompatibilität Probleme, die allerdings die Hersteller zu lösen hätten. Ein anderes Feld, auf dem die Zusammenarbeit zwischen Integratoren und Produzenten intensiviert werden muß, ist laut Studie der Support der entsprechenden Implementationen. Die beste Unterstützung geben hier IBM, Novell und Oracle.

Die verbreitetsten Client-Systeme sind nach Darstellung der Analysten IBM PS/2 und kompatible PCs. Außerdem wiesen die Integratoren darauf hin, daß Windows die am häufigsten eingesetzte Client-Software sei. Immerhin wird die DOS-Erweiterung von 67 Prozent der Anbieter unterstützt. Auch im Server-Bereich dominieren noch IBM- und kompatible PCs, allerdings gewinnen RISC-basierte Systeme schnell an Boden.