Client-Server-Interesse gestiegen AS/400-Anwender ueberdenken ihre zentralen DV-Strategien

04.03.1994

FRAMINGHAM (IDG) - Mit ihren AS/400-Rechnern allein sieht die Wal- Mart Stores Inc., eine US-Handelskette fuer CDs, Videos und Buecher, ihre Geschaeftsprozesse offenbar nicht mehr ausreichend unterstuetzt. Die Tochtergesellschaft Western Merchandisers Inc. im texanischen Amarillo entwickelt ein US-weites Distributionssystem auf der Basis offener Systeme.

"Breakthrough 1996" heisst die Client-Server-Anwendung, mit der langfristig die auf AS/400-Rechnern installierte RPG-Software ersetzt werden soll. Das neue Distributionssystem wird mit Hilfe der Anwendungsentwicklungs-Umgebung und des Datenbanksystems von Progress erstellt. Es soll flexibler, portabler und ausbaufaehiger sein als das RPG-Pendant aus der IBM-Midrange-Welt.

Ziel der Western Merchandisers Inc. ist es, den eigenen Managern das Beobachten der Bestandsentwicklung in einzelnen Niederlassungen zu erleichtern und eine beschleunigte Warenlieferung an die einzelnen Filialen zu ermoeglichen. Eine erste Installation der Anwendung erfolgt zunaechst testweise in einer grossen Filiale in Mexico City. Plattform der Wahl ist hier ein Server-System von Hewlett-Packard sowie ein PC-Netz von Novell.

Laeuft der mexikanische Prototyp, soll das Programm ausgebaut und an die Bedingungen des US-Marktes angepasst werden. Randy Meredith, Projekt-Manager bei Western Merchandisers, rechnet damit, bereits in einem Jahr mit der Implementierung der Anwendung in den US- Standorten Atlanta, Dallas, Denver und Reno beginnen zu koennen. 1996 soll das Projekt zum Abschluss gebracht werden.

Nur an wenigen der bisher installierten AS/400-Systemen will Wal- Mart festhalten. Sie kommen kuenftig als Server neben Unix-Rechnern der RS/6000-Reihe von IBM zum Einsatz. Die zentrale Rechnerstrategie, die das Unternehmen alljaehrlich zum Ausbau der Rechner- und Peripheriekapazitaeten gezwungen hatte, wird jedoch schon bald der Vergangenheit angehoeren.

Auch die Greyhound Lines of Canada Ltd., ein Busunternehmen von internationalem Ruf, kann ihre Geschaefte nicht mehr allein mit der bestehenden AS/400-Installation betreiben. Um neue, Client-Server- basierte Systeme schneller einfuehren zu koennen und andere Maerkte zu erschliessen, hat sich das Unternehmen zum Outsourcing durchgerungen. Partner der Wahl wurde die SHL Systemhouse Inc.

"Wir organisieren unsere Geschaeftsprozesse neu", erklaert IT-Chef Mark Richardson. "Wir orientieren uns in Richtung Client-Server - Systemhouse ist hier eine gute Adresse." Wichtige Funktionen sollen von den AS/400-Systemen in die geplante verteilte Systemumgebung uebertragen werden. Die intelligente Nutzung von Informationstechnologie, so erwartet Greyhound, wird vor allem den Aufbau neuer Geschaeftszweige, insbesondere die Kurierdienste, unterstuetzen.

An Outsourcing hatte Greyhound urspruenglich nicht gedacht. Es zeigte sich jedoch, dass es kaum moeglich war, kompetentes Personal fuer die geplante DV-Umstellung anzuheuern. So fiel die Entscheidung, sich auf die Manpower von SHL Systemhouse zu stuetzen.