CW-Umfrage belegt grundlegende Neuorientierung

Client-Server: DV-Chefs aendern ihre Strategien

22.10.1993

MUENCHEN (CW) - Unternehmen, die Client-Server-Architekturen einfuehren, haben vor allem eines im Sinn: Sie wollen mit der DV als Werkzeug einen Qualitaetssprung in ihrem Kerngeschaeft erzielen. Wie eine Umfrage der COMPUTERWOCHE ergeben hat, sollen Geschaeftsfunktionen direkter unterstuetzt und Informationen naeher zum Anwender gebracht werden (siehe Grafik).

Den Unternehmen geht es darum, ihre Ablauforganisationen rationeller zu gestalten und Vorgangsbearbeitungen mit Hilfe neuester DV-technischer Hilfsmittel zu optimieren. Im Mittelpunkt aller Bemuehungen, so zeigt die Befragung von 60 deutschen Grossanwendern, steht der muendige Endanwender, der ideale Bedingungen fuer seine Geschaeftstaetigkeiten erhalten soll.

"Die Steigerung der User-Produktivitaet ist einer der Hauptfaktoren fuer Client-Server-Verarbeitung", bestaetigt Michael Rudolphi, Geschaeftsbereichsleiter Technologieberatung bei der Diebold Deutschland GmbH in Eschborn. "Frueher ging es darum, den CPU- Verbrauch zu reduzieren. Applikationen wurden optimiert, das Betriebssystem nach Moeglichkeit ausgenutzt."

Diese Probleme stehen heute nicht mehr im Vordergrund. Jetzt dreht sich alles um die Effizienz der Fachabteilungen. Mit der Abloesung des zentralen Hosts als Applikations-Server durch leistungsstarke Workstations und PCs ist auch die Furcht vor ausufernden Mainframe-Kosten geschwunden (siehe Thema der Woche, Seite 7). Nur noch acht Prozent der befragten Anwender halten ihre zentrale Datenverarbeitung fuer kostenguenstiger als eine verteilte DV- Umgebung.