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Norbert Stangl sieht sich weiterhin als Firmenchef

Clickandbuy-Gründer wehrt sich gegen Entmachtung

27.11.2007
Der Machtkampf um Führung und Strategie beim Kölner Internet-Zahlungsdienstleister Clickandbuy eskaliert einem Medienbericht zufolge.

Auf einer Betriebsversammlung erklärten Finanzvorstand Frank Brinker sowie Vertreter der Investoren 3i und Deutsche Telekom den Unternehmenschef und -gründer Norbert Stangl für abgesetzt, berichtet die "Wirtschaftswoche" in ihrer Online-Ausgabe. Stangl habe gekontert: "Ich bin und bleibe der Präsident und CEO unserer Firmengruppe. Alle anders lautenden Aussagen sind illegal und rechtsverletzend."

Stangl hatte kürzlich die Mitarbeiter informiert, dass er auf der nächsten Verwaltungsratssitzung der Schweizer Unternehmensmutter Firstgate Holding AG neben der Abberufung von Brinker auch die der Vorstandkollegen Rainer Schmitt und Eberhard Dollinger beantragen werde. Diese Sitzung des Verwaltungsrates kam dann aber offenbar nicht zustande. Stattdessen wurde in Stangls Abwesenheit dessen Entmachtung beschlossen.

An Clickandbuy sind verschiedene Finanzinvestoren beteiligt, unter anderem 3i mit 20 Millionen Euro. Dem Vernehmen nach sollen die Investoren unter anderem mit dem schwachen Kundenzuwachs sowie der Geschäftsentwicklung unzufrieden sein. Durch die in den vergangenen Monaten verfolgte starke Expansionsstrategie war Clickandbuy deutlich in die roten Zahlen geraten; ein von Stangl avisierter Börsengang kam bis dato nicht zustande.

Ein Rückzug von 3i würde Clickandbuy offenbar in Finanznöte bringen. Hintergrund ist einem Bericht des "Handelsblatts" zufolge eine sogenannte Liquidationspräferenz, die 3i bei seinem Einstieg vereinbart haben soll. Neben 3i ist seit 2006 auch T-Online Venture Fund mit zehn Prozent bei Clickandbuy engagiert. Ein weiterer Investor sei seit Anfang 2007 Intel Capital, so "wiwo.de". (tc)