Traditionelle Händler wachsen stärker als Dotcoms

Click-and-Mortar macht Boden gut

17.11.2000
MÜNCHEN (CW) - Die traditionellen Anbieter von technischen Gebrauchsgütern in Westeuropa wachsen im Online-Handel mehr als doppelt so schnell wie die reinen Internet-Companies. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der GfK Marketing Services.

Demnach steigerten die so genannten Click-and-Mortar-Firmen zwischen Februar und Juli 2000 ihren Online-Umsatz gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 167 Prozent. Die ausschließlich im Internet vertretenen Händler hingegen wiesen lediglich einen Zuwachs von 71 Prozent auf. Nach Angaben der GfK werden die traditionellen Anbieter voraussichtlich Ende des Jahres die Internet-Umsätze der reinen Dotcoms überholt haben.

Das am schnellsten wachsende Segment war die Unterhaltungselektronik mit einer Steigerungsrate von 261 Prozent, danach folgt der Bereich der fotografischen Geräte mit 239 Prozent. Der Entertainment-Sektor macht laut GfK momentan 27 Prozent aller Online-Verkäufe aus, den größten Anteil am Online-Gesamthandel besitzt die Informationstechnologie-Sparte mit 64 Prozent. Die traditionellen Anbieter spielen gerade bei Entertainment-Produkten eine wichtigere Rolle als die reinen Dotcoms. In diesem Segment laufen 80 Prozent aller Online-Transaktionen über die Old-Economy-Vertreter, bei fotografischer Ausrüstung beträgt ihr Vertriebsanteil 70 und bei IT-Produkten 40 Prozent. Diese Entwicklung legt laut GfK den Schluss nahe, dass der Preis der Web-Waren nicht das entscheidende Kaufkriterium ist, denn tendenziell bieten E-Händler ihre Produkte günstiger an.