Smart Garden

Clevere Geräte, Roboter und Apps für den Garten

10.02.2019
Von 
Hans-Christian Dirscherl ist Redakteur der PC-Welt.

4. Schalten

Mit der AVM Fritz Dect 210 schalten Sie Geräte im Garten ein und aus und messen Temperatur sowie Stromverbrauch. Wir stellen diesen Outdoor-Zwischenstecker ausführlich in unserem Testbericht vor. Preis: Rund 55 Euro.

AVM Fritz Dect 210
AVM Fritz Dect 210
Foto: AVM

Auch hier gilt: Setzen Sie den Zwischenstecker geschützt vor fremden Diebesblicken ein!

5. Intelligent bewässern

Parrot Pot: Smarter Blumentopf

Nicht unbedingt ein typisches Outdoor-Zubehör ist der Parrot Pot - den wir bis Oktober 2017 testeten. Denn er verrichtet ebenso seine Dienste in der Wohnung. Dabei handelt es sich um einen smarten Blumentopf mit automatischer Bewässerung und Düngung für die darin befindliche Pflanze, der Sie zudem via die iOS-App Parrot Flower Power für das iPhone oder der entsprechenden Android-App Parrot Flower Power immer über den Zustand der Pflanze auf dem Laufenden hält.

Parrot Pot in rot.
Parrot Pot in rot.
Foto: Parrot

Der Parrot Pot verfügt über ein automatisches Gießsystem und vier Sensoren, die fortlaufend Bodenfeuchtigkeit, Düngermenge, Umgebungstemperatur und Lichtintensität erfassen. Er gießt automatisch, sobald die Grünlinge Wasser benötigen, reguliert die Bewässerung, wenn niemand zu Hause ist und gibt zudem via App Hinweise für die optimale Pflege. Das dafür nötige Wasser füllen Sie in den 2,2 Liter großen Tank.

Damit soll der Parrot Pot die Pflanze unbeschadet über längere Abwesenheitszeiten des Besitzers bringen, beispielsweise während eines Urlaubs. Außerdem bietet sich der Parrot Pot als rettende "Hand" für Hobby-Gärtner an, die über den berüchtigten schwarzen Daumen verfügen.

Die App kann drei Parameter anzeigen:
* Grad der Bodenfeuchtigkeit, bei dem die Bewässerung einsetzt
* Gewünschte Bodenfeuchtigkeit nach dem Bewässern
* Zeit (in Stunden), bevor die Bewässerung stattfindet

Mittels der Parrot Flower-Power-App kann die Bewässerung mit einem Klick gestartet werden, wie der Hersteller verspricht.

Parrot Pot im Detail.
Parrot Pot im Detail.
Foto: Parrot

Der Parrot Pot (20,5 cm x 31,2 cm) kann bei Temperaturen von -5 C bis +55 C eingesetzt werden. Damit eignet er sich grundsätzlich auch für den Außeneinsatz. Allerdings fehlen eine Diebstahlsicherung oder ein GPS-Tracker für das doch nicht ganz preiswerte Gerät: 149 Euro UVP will Parrot für den intelligenten Blumentopf. Es gibt ihn in den Farben Schiefergrau und Ziegelrot sowie Porzellanweiss.

Im Test zeigt sich aber, dass der Parrot Pot gegenüber einem normalen, "dummen" Blumentopf auch Nachteile hat:

In eine ähnliche Richtung wie Parrot Pot geht Click and Grow. Dabei handelt es sich um sich selbst bewässernde Beete, die es in unterschiedlichen Größen gibt, inklusive speziell angepasster Pflanzerde.

Falls Sie mehrere bereits vorhandene Topfpflanzen automatisch bewässern lassen wollen, dann kommt Sie das Bewässerungsset von Gardena für rund 73 Euro deutlich günstiger. Diese Lösung funktioniert allerdings ohne App und informiert Sie somit während Ihrer Abwesenheit nicht über den Zustand Ihrer Pflanzen.

Alternative: Sie können Messsensoren für Blumentöpfe inklusive App auch ohne Blumentopf kaufen. Für rund 35 Euro.

Gardena Smart-System: Smarte Bewässerungs- und Mähsysteme

Gardena steht seit Jahrzehnten für Gartenbewässerung und Gartenpflege. Neben den konventionellen Pumpen, Schläuchen und sonstigen Werkzeugen bietet Gardena mittlerweile mit dem Gardena Smart-System auch intelligente Bewässerungssysteme für den smarten Garten an. So können Sie von der Smartphone-App aus Bewässerungs- und Mähzeiten einstellen und aktuelle Messwerte aus dem Garten abrufen. Denn neben dem Bewässern liegt der zweite Fokus der Gardena Smart-Systeme auf dem Rasenmähen - siehe dazu oben die Rasenmähroboter von Gardena.

smart Water Control Set
smart Water Control Set
Foto: Gardena

Das Gardena Smart-System besteht im Wesentlichen aus folgenden Komponenten:

Voraussetzung

Das Smart Gateway stellt die kabellose Kommunikation zwischen Gardena Smart Sensor, Gardena Smart Water Control, Gardena Smart Sileno, Gardena Smart Pressure Pump, Gardena Smart Battery und der App her. Die Verbindung zwischen den einzelnen Komponenten erfolgt über 868-MHz-Funk, zudem muss das Gardena-Gateway mit Ihrem WLAN- oder LAN-Router verbunden werden. Zwischen Ihrem Router und Ihrer App befindet sich aber noch die Gardena-Cloud. Die gesamte Kommunikation zwischen Gateway und den einzelnen Komponenten soll verschlüsselt sein. Das Gardena Smart-System bietet derzeit keine Schnittstellen zu anderen Smart-Home-Systemen wie Apple Homekit, Amazon Echo oder Homematic.

Messen

Der Gardena Smart Sensor für rund 90 Euro liefert aktuelle Messwerte wie Bodenfeuchte, Außentemperatur und Lichtstärke an die Smartphone- oder Tablet-App. So haben Sie auch vom Büro oder vom Urlaubsdomizil aus immer den Zustand Ihres Gartens unter Kontrolle. Doch die App dient nicht nur zur Kontrolle, sondern auch zur Steuerung Ihrer smarten Gartengeräte.

Gardena Smart System
Gardena Smart System
Foto: Gardena

Pumpen

Die Gardena Smart Pressure Pump kann mit integriertem Bewässerungscomputer für einen zeitgesteuerten Bewässerungsbetrieb sorgen. Alle Informationen über die Pumpenfunktionen, den Druck oder die Fördermenge erhalten Sie über die App.

Die Gardena Smart Pressure Pump (Nennleistung 1300 W, max. Fördermenge 5000 Liter Wasser pro Stunde, max. Förderhöhe/Druck 50 m/5,0 bar) für die vollautomatische Verteilung von Brauchwasser in Haus und Garten kostet 498 Euro . Die App bietet laut Hersteller den zeitgesteuerten Betrieb und die vollständige Kontrolle aller Pumpenfunktionen (Druck, Fördermenge, Wassermengenzähler, Tropfwasserwarnung, Frostwarnung, Pumpentemperaturanzeige etc.).

Das Gardena Smart Pressure Pump Set mit der Gardena Smart Pressure Pump und zusätzlich mit dem Gardena Smart Gateway schlägt mit 567 Euro zu Buche.

Das Gardena Smart System Set.
Das Gardena Smart System Set.
Foto: Gardena

Passend zu den Pumpen gibt es auch smarte Bewässerungskontrollsysteme wie Smart Water Control Set für rund 323 Euro.

Komplett-Lösung: Das Smart-System-Set , bestehend aus Rasenmähroboter Smart Sileno (bis 1000 m² Rasenfläche) und Smart Sensor Control Set (Einzelpreis rund 389 Euro) mit Gateway, Bewässerungskontrolle und Sensor zur Ermittlung von Bodenfeuchte, Temperatur und Lichtstärke kostet zusammen 1500 Euro.

Seit Juni 2018 können Besitzer eines Husqvarna Automower diesen in die Gardena-Smart-System-App integrieren. Damit lässt sich die automatische Bewässerung des Gartens durch das Gardena-Bewässerungssystem mit der automatischen Steuerung des Husqvarna-Rasenmäh-Roboters kombinieren.

Wird der Husqvarna Automower in die Infrastruktur des Gardena-Smart-System integriert, können Anwender aus nur einer Smartphone-App heraus die Einsatzzeiten des Mähers auf die Bewässerungszyklen abstimmen oder auch zusätzliche Mähvorgänge manuell starten. Die Automower Connect-App benötigen Sie dann nicht mehr. Mit der Integration der Husqvarna Automower in das Gardena smart system gibt es eine integrierte Lösung zum Mähen und von Gärten bis zu einer Fläche von 5.000 Quadratmetern. "In Kombination mit einem Sensor, der die Bodenfeuchte, Temperatur und Lichtintensität misst, kann die smart Irrigation Control bis zu sechs verschiedene Zonen automatisch bewässern. All dies wird aus nur einer App heraus reguliert", erklärt Dr. Alexander Becker, verantwortlich für das Ecosystem des Gardena smart system.

Alternativen

Kärcher bietet ebenfalls einen Sensor zum Messen des Bodenfeuchtigkeitswerts samt Steuerungseinheit (Sensotimer) für ein Bewässerungssystem an: das Kärcher 2.645-213.0 Sensotimer für rund 85 Euro. Dazu kommt noch der Preis für das eigentliche Bewässerungssystem.

Eve Aqua
Eve Aqua
Foto: Elgato

Für Apple Homekit: Bewässerungssteuerung Eve Aqua

Mit Eve Aqua gibt es eine Bewässerungssteuerung speziell für Apple Homekit. Eve Aqua (94 x 123 x 80 mm) bewässert den Garten per Siri-Sprachbefehl oder nach dem vorgegebenen Zeitplan mit der richtigen Menge an Wasser und automatischem Stopp. Eve Aqua nutzt hierzu die Unterstützung für Bewässerungssteuerung in iOS. Eve Aqua (Stromversorgung: zwei austauschbare AA-Batterien) ist kompatibel zu Außenwasserhähnen mit gängigen Schlauchsystemen (Gewinde: 26,5 mm).

Eve Aqua
Eve Aqua
Foto: Elgato

Das Wasser lässt sich über Siri aufdrehen, wenn Sie zum Beispiel im Liegestuhl liegen und das iPhone zur Hand haben. Eve Aqua führt außerdem Buch, wann und wie viel gegossen wurde. Eine Funkverbindung baut Eve Aqua allerdings nicht auf, Sie müssen sich mit dem iPhone also in Bluetooth-Reichweite zu Eve Aqua befinden. Außerdem lassen sich Zeitpläne ins Gerät einprogrammieren, so dass Eve Aqua auch komplett autonom arbeiten kann. Nach einer selbst einstellbaren Dauer schließt das Ventil von selbst.

In der Eve App erstellte und auf Eve Aqua abgespeicherte Zeitpläne starten und stoppen die Bewässerung unabhängig von Funk- oder WLAN-Verbindungen. Besitzer einer HomeKit-Steuerzentrale (Apple TV, iPad oder Homepod) können aus dem Urlaub Gießmengen erhöhen oder Zeitpläne aussetzen. Wer die Durchflussmenge seines Bewässerungssystems kennt, kann sich in der Eve App den Wasserverbrauch des Gartens berechnen lassen. Alternativ zu iPhone-App und Siri-Sprachbefehl können Sie die Bewässerung auch über einen Druck auf den entsprechenden Knopf an Eve Aqua starten.

Eve Aqua ist wasserbeständig nach IPX4 und unempfindlich gegen UV-Strahlung und kann deshalb die ganze Gartensaison montiert bleiben, wie Elgato verspricht.

Preis: Eve Aqua ist für 99,95 Euro ab 25. Juni bei Amazon sowie im Fachhandel erhältlich. Im Lieferumfang sind enthalten: Eve Aqua, Batterien, Quick Start Guide. Voraussetzungen: iPhone, iPad oder iPod touch mit iOS 11.3 oder neuer.

Tipps für das Bewässerungssystem

Der deutsche Gartenspezialist Gardena hat Tipps für ein gut funktionierendes Bewässerungssystem zusammengestellt. So sollten Sie bereits beim Bepflanzen Ihres Gartens darauf achten, dass Pflanzen mit ähnlichen Bedürfnissen zusammengepflanzt werden. Denn nur dann kann das Bewässerungssystem jede einzelne Pflanze optimal versorgen. In modernen Bewässerungssystemen können Sie den jeweiligen Zonen dann eigene Bewässerungsregeln zuweisen. Bei Gardena heißt das Smart Irrigation Control.

Dieses zonenbasierte Bewässern lässt sich noch durch die Berücksichtigung von Wetterdaten erweitern. Der Bewässerungs-Computer bewässert dann jedes Beet, jede Hecke und jeden Strauch abhängig von dessen tatsächlichem Feuchtigkeitszustand, der Außentemperatur und der Lichtstärke, die durch einen Sensor erfasst werden , nach den voreingestellten Bedürfnissen der Pflanze sowie abhängig von der Wetterlage. Die Voreinstellungen lassen sich per App (für iOS und Android) jederzeit ändern.

Hat nichts mit IT-Technik zu tun, sondern ist grundlegendes Gärtnerwissen: Bewässern Sie am besten morgens, weil dann das Wasser nicht so schnell verdunstet, sondern länger einsickert und dadurch besser die Wurzeln erreicht. Und Sie sollten gezielt unterhalb des Blattwerks gießen, um Schimmelbildung an den Blättern zu vermeiden. Hierfür eignet sich die Tropfbewässerung der automatisierten Bewässerungssysteme

Außerdem sollten Sie nie in der größten Hitze bewässern, weil dann Verbrennungen am Blattwerk drohen. Abgesehen davon vertrocknet das Wasser dann viel zu schnell und erreicht kaum die Wurzeln.

6. Regenrinnen-Reinigungsroboter

Regenrinnenreinigungsroboter Looj 330 von iRobot.
Regenrinnenreinigungsroboter Looj 330 von iRobot.
Foto: iRobot

Ein sehr spezielles Reinigungsgerät ist der Regenrinnen-Reinigungsroboter Looj 330 von iRobot für rund 150 Euro (derzeit nicht verfügbar). Der 1,8 Kilogramm schwere Roboter fährt auf seiner panzerähnlichen Kette durch die Regenrinne und entfernt Laub und Schmutz. Was iRobot jedoch nicht sagt: Wer rettet den Roboter, wenn er in schwindelerregender Höhe eine Panne hat oder sich festfährt? Zudem scheint es mit einigen Regenrinnen Probleme zu geben, lesen Sie dazu am besten die Käuferkommentare bei Amazon.

(PC-Welt)