Clement fordert mehr Breitbandwettbewerb

15.03.2005
Andere Länder haben die Nase vorn, monierte der Bundeswirtschaftsminister.

"50 Prozent jährliches Wachstum bei Breitbandanschlüssen sind gut - aber noch nicht gut genug", sagte Clement auf der CeBIT vor Industrievertretern und der Presse. Insgesamt hätten sieben Millionen Haushalte Breitbandanschlüsse, das komme einer Abdeckung von 18 Prozent gleich. Das sei zwar ein Erfolg, aber "andere Länder sind einfach noch schneller. Deutschland ist bei Breitband nur im Mittelfeld. Das müssen wir ändern."

Die breiten Datenpfade würden die Kommunikation und den Datenaustausch der gesamten Volkswirtschaft verbessern und beschleunigen. "Mit mehr Breitband könnten wir - gewissermaßen mit Hochgeschwindigkeit - zu mehr Wachstum und Beschäftigung in Deutschland gelangen", so der Bundesminister weiter. Er forderte im Breitbandsegment mehr Wettbewerb, eine höhere Flächendeckung und vor allem mehr und attraktivere Dienste für die Nutzer.

Der Minister merkte mehrmals kritisch an, dass Breitband hierzulande praktisch ausschließlich DSL bedeute. Alternativen zum DSL sind etwa das Fernsehkabel, Satelliten, die sogenannte Powerline - also der Internet-Zugang via Stromleitung -, lokale Funknetze (WLANs) sowie UMTS. In anderen Ländern habe das Fernsehkabel den Wettbewerb verstärkt und die Breitbandnutzung erhöht.

Nach Zahlen von Bitkom nutzen in Deutschland 54 Prozent der Bevölkerung das Internet. Im internationalen Vergleich ist dies nach Großbritannien (61 Prozent) und den USA (65 Prozent) ein hoher Nutzungsgrad. In puncto Breitbandanschlüsse von privaten Haushalten jedoch liegt Deutschland mit 18 Prozent teilweise weit hinter anderen Ländern zurück. (jm)