Warten auf Longhorn
"Libra" steht als Codename für verbessertes Load Balancing von Applikationen, und "Gemini" ermöglicht es zukünftig, Terminal-Sitzungen bei Bedarf aufzuzeichnen, um beispielsweise Com- pliance-Vorschriften zu erfüllen. "Sagitta" schließlich bezweckt weitere Verbesserungen im Bereich der Terminal-Server-Administration. Noch gibt es keinen offiziellen Veröffentlichungstermin für den Presentation Server 4.5, da Citrix dieses Release als Longhorn-Aufsatz positioniert und deshalb die endgültige Fassung von Microsoft abwarten wird.
Notfallsystem auf USB-Stick
Ein weiterer Codename lautet "Kent". Dahinter verbirgt sich ein Gemeinschaftsprojekt mit IBM, das Bestandteil von IBMs "Virtual Workplace Recovery Service" sein wird. Big Blue erweitert damit sein Business-Continuity-Portfolio, indem nun auch Client-Systeme in großem Umfang in Katastrophenschutz-Szenarien einbezogen werden - ein in der Vergangenheit vernachlässigtes Thema, wie eine von Citrix in Auftrag gegebene Forrester-Studie zeigte: Demnach halten sich zwar 70 Prozent aller Unternehmen für ausreichend abgesichert gegen Rechenzentrums-Ausfälle, allerdings sehen sich nur 13 Prozent der Befragten imstande, bei Unglücken wie Massenepidemien oder Naturkatastrophen ihren Mitarbeitern umgehend einen Zugang zu den wichtigen IT-Anwendungen zu verschaffen. Ergebnis der IBM-Citrix-Initiative ist ein Notfallsystem, das auf einem USB-Stick untergebracht ist und auf diese Weise dem Anwender die Möglichkeit eröffnet, von jedem beliebigen Ort aus eine gesicherte Verbindung mit der Unternehmens-IT herzustellen. Die gezeigte Lösung präsentiert sich in Form einer Start- und Informationsleiste auf dem Desktop und enthält neben aktuellen Unternehmensinformationen diverse Links für den Fernzugriff auf die eigene Arbeitsumgebung oder publizierte Geschäftsanwendungen.
Linux-Themen fehlten auf dem diesjährigen Iforum komplett. Begründet wurde dies unter anderem mit der zu geringen Nachfrage nach Linux-Terminal-Servern und zu publizierenden Linux-Client-Anwendungen. Das dürfte durchaus als weiterer Beleg eines gesteigerten Selbstbewusstseins zu werten sein - und als Rezept für andere Microsoft-Partner: Je größer Microsoft wird, um so größer werden zwangsläufig die Lücken im System, die dann von Firmen wie Citrix zu füllen sind.