Kauf von Calista und Maxcomm angekündigt

Ciscos Jahresergebnis übertrifft knapp die Analysten-Erwartungen

27.08.1999
MÜNCHEN (CW) - Der Rubel rollt für Cisco Systems. Der Netzwerker hat im Geschäftsjahr 1998/99 den Umsatz um mehr als 40 Prozent steigern können. Unterdessen setzt das Unternehmen seine Akquisitionstour mit der Übernahme von Calista und Maxcomm fort.

Für das am 31. Juli beendete Geschäftsjahr 1998/99 meldet der Hersteller von Netzequipment einen Umsatz von 12,15 Milliarden Dollar. Im Vergleich zum Vorjahr (8,49 Milliarden) entspricht dies einer Steigerung um satte 43 Prozent. Der Nettogewinn der Kalifornier kletterte von 1,88 Milliarden Dollar oder 58 Cent je Aktie auf 2,5 Milliarden Dollar. Das entspricht einem Wert von 75 Cent pro Anteilschein.

Allein im letzten Quartal des aktuellen Geschäftsjahres verbuchte das Unternehmen einen Umsatz von 3,55 Milliarden Dollar - 1,15 Milliarden mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Ertrag nach Steuern betrug 727 Millionen Dollar oder 21 Cent je Aktie, was gegenüber dem vierten Quartal des davorliegenden Geschäftsjahres eine Steigerung um 38 beziehungsweise 31 Prozent bedeutet. In den Zahlen nicht enthalten sind Belastungen für laufende Forschungs- und Entwicklungsprojekte sowie Kosten, die durch Akquisitionen entstanden sind. Diese eingerechnet kommt Cisco auf Jahreseinnahmen von 2,1 Milliarden Dollar oder 62 Cent pro Aktie (1997/98: 1,35 Milliarden).

Das Unternehmen übertrifft mit diesem Ergebnis - wenn auch nur knapp - die Erwartungen der Analysten: 30 Finanzspezialisten, die First Call Corp. befragt hatte, waren von einem Gewinn von 21 Cent pro Aktie für das letzte Quartal beziehungsweise von 74 Cent für das Gesamtjahr ausgegangen.

Dieses Wachstum zementiert Cisco wie kaum ein anderes Unternehmen der Branche durch Akquisitionen. Allein im vorigen Geschäftsjahr wurden zehn Firmen übernommen.

Für 55 Millionen Dollar will sich Cisco nun die englische Firma Calista einverleiben. Die Transaktion soll in Form eines Aktientauschs über die Bühne gehen. Calista ist auf Technologie spezialisiert, die Benutzern herkömmlicher Telefonsysteme erlaubt, über eine Internet-basierte Infrastruktur miteinander zu kommunizieren. Das soll den Übergang von bisherigen Circuit-switched Networks zu paketorientierter Sprachübertragung erleichtern.

Teurer kommt Cisco mit 143 Millionen Dollar der Kauf von Maxcomm Technologies. Deren Produkte für den Hochgeschwindigkeits-Zugang ins Internet will Cisco in seine DSL- und Kabelmodems integrieren. Ferner investierte der Netzwerkriese 49 Millionen Dollar in einen vierprozentigen Anteil an Akamai Technologies. Das Unternehmen stellt Produkte her, mit denen sich die Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit von Web-Seiten verbessern lassen.