Vom Netzwerker zum Serverproduzent

Ciscos Griff nach dem Rechenzentrum

16.02.2009
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Auch Virtualisierung möglich

Die Befürworter der Highend-Theorie führen dann noch einen dritten Punkt an, mit dem Cisco ein Alleinstellungsmerkmal erwerben könnte: Integriert der Konzern seinen Nexus-5000-Switch in das Blade-Rack, dann hätten die Server über ein einziges Netz sowohl Verbindung zur Außenwelt als auch zu anderen Peripheriekomponenten wie Storage-Systemen, die bislang über ein eigenes Netz angeschlossen waren. Durch Kopplung mit einem Nexus 1000V wäre dann auch Virtualisierung möglich, und kritische Tasks könnten auf mehrere Blade-Racks oder gar Rechenzentren verteilt werden.

Auch wenn das Konzept in der Theorie schlüssig erscheint, zweifeln Analysten wie Zeus Kerravala von der Yankee Group daran, dass dem Netzwerkhersteller der Wandel zum IT-Anbieter wirklich gelingt. Ihm und anderen Skeptikern halten die Befürworter der Server-Hypothese entgegen, dass Cisco bereits Erfahrungen mit Hochleistungsrechnern gesammelt habe. Schließlich seien die Carrier-Class-Router der CRS-1-Familie im Prinzip nichts anderes als Hochleistungs-Server.