Fit für das IP-TV-Zeitalter
So kaufte man mit Kiss Technology eine dänische DVD-Player-Schmiede. Für 6,9 Milliarden Dollar übernahm Cisco Scientific Atlanta, einen Settop-Boxen-Hersteller für das Kabelfernsehen. Damit, sowie mit der Akquisition der kanadischen Digital Fairway, einem Spezialisten für IP-Provisioning, mausert sich das Unternehmen zu einem ernst zu nehmenden Akteur der Unterhaltungselektronik.
Zwar trifft Cisco hier auf etablierte Konkurrenten wie etwa Sony. Doch gegenüber diesen hat der US-Anbieter den Vorteil, im nahenden Zeitalter des IP-Fernsehens alles aus einer Hand anbieten zu können: etwa in den Fernsehstudios die Netzinfrastruktur sowie die erforderlichen Storage-Lösungen für Video on Demand. Die entsprechenden Verteilnetze, also das Internet, sind seit langem sowieso schon mit Cisco-Equipment aufgebaut. Und den Heimbereich erschließt das Unternehmen durch seine jüngsten Zukäufe und Beteiligungen. In den USA ist dies bereits ein lukrativer Markt.
Mit Scientific Atlanta ist Cisco etwa in der Lage, das Frontend für IP-TV zu liefern, während die dänische Tochter Kiss mit ihren DVD-Playern die Entertainment-Steuerzentrale bereitstellt. Deren Geräte entwickeln sich bereits weg von reinen Abspielgeräten hin zu Multimedia-Plattformen, die Web-Radio empfan- gen, Börsenkurse oder das Wetter aus dem Internet anzeigen und nebenbei noch als digitale Videorecorder dienen.