Cisco: Zum Wachstum verdammt

02.02.2006
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Fit für das IP-TV-Zeitalter

Kiss Technology DP-1500
Kiss Technology DP-1500

So kaufte man mit Kiss Technology eine dänische DVD-Player-Schmiede. Für 6,9 Milliarden Dollar übernahm Cisco Scientific Atlanta, einen Settop-Boxen-Hersteller für das Kabelfernsehen. Damit, sowie mit der Akquisition der kanadischen Digital Fairway, einem Spezialisten für IP-Provisioning, mausert sich das Unternehmen zu einem ernst zu nehmenden Akteur der Unterhaltungselektronik.

Linksys WLAN Webcam WVC54GC
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Zwar trifft Cisco hier auf etablierte Konkurrenten wie etwa Sony. Doch gegenüber diesen hat der US-Anbieter den Vorteil, im nahenden Zeitalter des IP-Fernsehens alles aus einer Hand anbieten zu können: etwa in den Fernsehstudios die Netzinfrastruktur sowie die erforderlichen Storage-Lösungen für Video on Demand. Die entsprechenden Verteilnetze, also das Internet, sind seit langem sowieso schon mit Cisco-Equipment aufgebaut. Und den Heimbereich erschließt das Unternehmen durch seine jüngsten Zukäufe und Beteiligungen. In den USA ist dies bereits ein lukrativer Markt.

Mit Scientific Atlanta ist Cisco etwa in der Lage, das Frontend für IP-TV zu liefern, während die dänische Tochter Kiss mit ihren DVD-Playern die Entertainment-Steuerzentrale bereitstellt. Deren Geräte entwickeln sich bereits weg von reinen Abspielgeräten hin zu Multimedia-Plattformen, die Web-Radio empfan- gen, Börsenkurse oder das Wetter aus dem Internet anzeigen und nebenbei noch als digitale Videorecorder dienen.