Den Vorwurf, dass Cisco Innovationen nur durch Zukäufe anbieten könne, mag Ganser nicht auf sich sitzen lassen: "Als der Markt vor fünf Jahren in den Downturn kam und nahezu alle großen Firmen ihre Entwicklungs- und Engineering-Kapazitäten reduzierten, haben wir weiter investiert." Gleichzeitig beschloss das Unternehmen, sich von einer produktgetriebenen Company, die Router und Switches baut, hin zu einem Lösungs- und Architekturanbieter zu entwickeln. Ferner fiel die Entscheidung, sich als Global Player zu positionieren. Die Ernte, so Ganser, könne die Company jetzt einfahren, indem sie in der Lage sei, neue Themen schneller zu besetzen als andere.
Das Tempo, das Chambers dabei vorgibt, ist gewaltig. Alle drei Monate hat das Unternehmen, so die Vorgabe des Chefs, eine neue Advanced Technology zu erschließen. Im Selbstverständnis des Unternehmens sind das neue Technologien, mit denen gleichzeitig neue Märkte erschlossen werden. Chambers’ Erwartungen sind hoch gesteckt. "Eine Advanced Technology soll binnen fünf Jahren ein Umsatzziel von einer Milliarde Dollar erreichen und einen Marktanteil von 40 Prozent erobern", konkretisiert Ganser.
Zu den Advanced Technologies zählen bei Cisco beispielsweise IP-Telefonie, Security, Storage, Optical Networking, Hosted-Lösungen mit Linksys One oder Home Networking und Video. Gerade Letzteres ist ein Paradebeispiel dafür, wie Cisco mit Vehemenz versucht, neue Märkte zu besetzen. Was einst mit der Übernahme von Linksys, einem Hersteller von Networking-Equipment für den Heimbereich begann, könnte bald zum zweiten Standbein des Unternehmens werden.