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Cisco-Zahlen machen der Branche Hoffnung

06.11.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Cisco Systems konnte in seinem ersten Geschäftsquartal 2003/2004 den Nettogewinn um 76 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum steigern: Wie der kalifornische Netzwerkausrüster am Mittwoch nach Börsenschluss mitteilte, betrug der Nettoprofit in den Monaten August, September und Oktober 1,09 Milliarden Dollar oder 15 Cent pro Aktie verglichen mit 618 Millionen Dollar beziehungsweise acht Cent je Anteilschein im Vergleichsquartal des Vorjahres. Mit einem Plus von 1,2 Milliarden Dollar oder 17 Cent vor Sonderposten übertraf Cisco die Erwartungen von Analysten. Diese hatten laut Umfrage von Thomson First Call im Schnitt lediglich mit einem Pro-forma-Profit von 15 Cent je Aktie gerechnet.

Der Umsatz erhöhte sich im Jahresvergleich um 5,3 Prozent und erreichte mit 5,1 Milliarden Dollar den höchsten Quartalswert seit knapp drei Jahren. Auch hier überraschte der Branchenprimus die Analysten, die mit 4,9 Milliarden Dollar im Mittel nur höhere Einnahmen als im Vorjahresquartal (4,85 Milliarden Dollar) erwartet hatten. Mit 119 Millionen Dollar Umsatz profitierte Cisco jedoch nicht unwesentlich von der Übernahme von Linksys. Außerdem trugen Verkäufe an die US-Regierung mehr als ein Fünftel zu den Einnahmen in den USA bei.

Laut Cisco-Chef John Chambers deuten die Zahlen darauf hin, dass die Erholung langsam an Fahrt zu gewinnen scheint. Viele Unternehmen würden jedoch zunächst bessere Ergebnisse abwarten, bevor sie wieder in IT investierten. So sei der Auftragseingang von US-Firmen im Jahresvergleich zwar um fünf Prozent gestiegen. Gegenüber dem vorangegangenen Quartal habe er sich jedoch nicht signifikant verbessert, erläuterte Chambers. Als sehr interessanten Ausgangspunkt einer Erholung nannte der Cisco-Chef die Auftragsentwicklung im Bereich TK-Ausrüstung: Diese legte gegenüber dem Schlussquartal 2002/2003 um zehn Prozent zu, im Jahresvergleich beträgt der Zuwachs sogar 20 Prozent.

Für das laufende zweite Geschäftsquartal stellt Finanzchef Dennis Powell ein bis drei Prozent höhere Einnahmen als im Berichtsquartal in Aussicht. Gegenüber dem Vorjahresquartal entspräche dies einem Zuwachs um zehn Prozent, die stärkste Wachstumsrate des Unternehmens seit dem Ende des Dotcom-Booms. (mb)