Cisco versucht es mit Highend-Videokonferenzsystem

24.10.2006
Die "Telepresence Meeting Solution" wird aufgrund ihrer hohen Anforderungen an Bandbreite vorerst wohl nur für wenige in Frage kommen.

Die Cisco Telepresence Meeting Solution besteht unter anderem aus drei hochauflösenden Bildschirmen, mehreren Kameras und Mikrofonen für hohe Tonqualität. Sie soll damit die Illusion erzeugen, zugeschaltete Teilnehmer säßen ihren physischen Pendants real gegenüber. Der Netzriese hat das Produkt über fast zwei Jahre hinweg entwickelt und tritt damit in Wettbewerb unter anderem zu Teliris, Hewlett-Packard, Polycom und Lifesize Communications.

Teurer Einstieg

Eine Einsteigerversion für One-on-one-Konferenzen oder kleine Gruppen gibt es für knapp 80000 Dollar; wer größere Konferenzen plant, muss rund 300000 Dollar hinblättern. Gesteuert wird die Telepresence Meeting Solution über ein Touchpad-Telefon.

Allerdings können bei weitem noch nicht alle Anwender das System nutzen, da es hohe Anforderungen an die verfügbare Bandbreite stellt. Marthin de Beer, Leiter der Cisco-Sparte Emerging Technologies, schätzt, dass gegenwärtig nur zehn bis 15 Prozent der Cisco-Kunden bereits über eine entsprechende Infrastruktur verfügen. Lee Doyle, Analyst bei der IDC, geht davon aus, dass weltweit bislang erst weniger als 100 dieser neumodischen "Telepräsenz"-Systeme installiert sind.

Günstige Konkurrenz

Elliot Gold vom spezialisierten Marktforscher Telespan Publishing verweist darauf, dass Firmen schon für rund 7000 Dollar weniger ausgefuchste Konferenzlösungen installieren können. Der Experte betrachtet Ciscos neues Produkt deswegen vorerst als Lösung für eine nur kleine Marktnische. Der Gartner-Analyst David Willis kann sich unterdessen vorstellen, dass Firmen die Telepresence Meeting Solution nicht selbst anschaffen und betreiben, sondern bei Bedarf von einem spezialisierten Dienstleister anmieten. (tc)