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Cisco vernetzt das Stadion von Real Madrid

28.11.2006
Der Verein bekommt eine moderne, konvergente IP-Infrastruktur in seinem Stadion und den Trainingsstätten.

Beim spanischen Traditionsclub Real Madrid brechen moderne Zeiten an: In ihrem 1947 errichteten Stadion Santiago Bernabéu zieht Cisco Systems ein neues IP-Netz ein. Sämtliche Gerätschaften für den Betriebsablauf wie Lautsprecheranlagen, Beleuchtungssysteme, Heizungen, Sprinkler, Einrichtungen für die Videoüberwachung, Fahrtreppen sowie die 256 Drehkreuze werden dann über eine zentrale Leitstelle verwaltet. Laut Cisco können lediglich acht Mitarbeiter die Sportstätte auf ein Fußballspiel mit mehr als 80.000 Zuschauern vorbereiten und alle Infrastrukturkomponenten kontrollieren beziehungsweise steuern. Zudem können Zuschauer über das IP-Netz Video-, Audio-, Daten- und Mobilfunkdienste nutzen.

Das System bietet verschiedene Vorteile: So lässt sich etwa die Leistung der einzelnen Lautsprecher individuell an den Hintergrundgeräuschpegel anpassen, damit die Zuschauer während des Spiels den optimalen Sound hören. Die Leitstelle reduziert über IP-Videokameras Gefahren bei großen Menschenansammlungen, indem die Zuschauer mit Hilfe von programmierbaren Video-Bildschirmen zu weniger überlasteten Ausgängen geleitet werden. Der Club hat zudem ein audiovisuelles Archiv mit 4 TB On-Demand-Inhalten erstellt, das Aufnahmen der Spiele von Real Madrid mit statistischen Daten enthält. Auf dieses Archiv lässt sich Cisco zufolge von 1.100 verschiedenen Punkten direkt zugreifen, die im Stadion und in der Sportanlage "Ciudad Deportiva" von Real Madrid installiert wurden. Auch kann Übungsleiter Fabio Capello seinen Spielern während des Trainings ortsunabhängig bestimmte Spielzüge am Bildschirm zeigen. Das Konvergenzprojekt verbindet sieben Standorte von Real Madrid, darunter das Santiago-Bernabéu-Stadion, die Sportanlage "Ciudad Real Madrid" in Valdebebas und die offiziellen Shops des Vereins. Cisco zufolge halbieren sich die Kosten bei Implementierung und Wartung. Außerdem hat Real Madrid einen Finanzierungsplan über Cisco Capital abgeschlossen. Nötig war das vermutlich nicht, den unlängst konnte der Verein seine Fernsehrechte bis 2013 verkaufen - für mehr als eine Milliarde Euro. Implementiert wurde das Netz von Getronics. (ajf)