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Cisco und Nortel rechnen mit harten Zeiten

10.09.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Cisco und Nortel erwarten auch in naher Zukunft keine Besserung auf dem TK-Markt. Statt dessen rechnet Bill Nuti, Senior Vice President von Cisco, mit zwei bis vier, möglicherweise sogar sechs schwierigen Quartalen im Geschäft mit TK-Equipment. Seiner Meinung nach drohen in den nächsten anderthalb Jahren weitere Fusionen von Cisco-Kunden, die sich negativ auf den Verkauf von TK-Ausstattung auswirken. Als einzigen Lichtblick sieht Nuti die Tatsache, dass einigen Unternehmen wieder Kapital bereitgestellt wurde. Wer zur Zeit Förderung erhält, muss ein hochkarätiges Geschäftskonzept vorweisen, erklärt Nuti. Cisco plant jetzt, mehr Kraft auf seinen Dienstleistungssektor zu richten, um Unternehmen zu helfen, ihre Betriebskosten zu reduzieren und die Umsätze zu steigern.

Parallel dazu äußerte sich auch Nortel-Chef John Roth wenig optimistisch über die Aussichten seines Unternehmens. Als größte Herausforderung sieht der CEO zur Zeit die Aufgabe, wieder auf eine Größe zu schrumpfen, mit der Nortel schwarze Zahlen schreiben kann. Dabei sei es nicht klar, wann der angeschlagene Technologiesektor wieder Fuß fassen werde, statt dessen könnten die Ausgaben in der Branche weiter zurückgehen. Bis sein Unternehmen erneut 30 Milliarden Dollar Umsatz im Quartal verbuchen werde, sieht Roth mindestens zwölf harte Monate vergehen: Nach dem ungewöhnlichen Wachstum in den letzten zwei Jahren müsse sich seine Firma erst wieder an die Normalität gewöhnen. Dennoch erkennt der CEO erste Zeichen einer Besserung bei seinen Kunden. Er warnt jedoch davor, (erneut) auf ein allein durch Kapitalgeber ausgelöstes Wachstum zu setzen. Nortel wies im zweiten Quartal 19,2 Milliarden Dollar Verlust aus und baute rund 30

000 Stellen ab (Computerwoche online berichtete).