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Cisco fällt trotz guter Zahlen

07.11.2000
Trotz eines unerwartet hohen Nettogewinns von 1,36 Milliarden Dollar und einem Umsatzplus von 66 Prozent gab die Aktie von Cisco gestern im nachbörslichen Handel deutlich nach.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Netzwerkausrüster Cisco Systems hat gestern für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres einen Nettogewinn von 1,36 Milliarden oder 18 Cent pro Aktie ausgewiesen und damit sowohl die Erwartungen der Analysten (laut First Call/Thomson 17 Cent je Anteilschein) als auch das Ergebnis aus dem Vorjahresquartal (814 Millionen Dollar oder elf Cent pro Aktie) übertroffen. Abzüglich außergewöhnlicher Belastungen und Zugewinne betrug der Gewinn 798 Millionen Dollar oder elf Cent je Aktie, ebenfalls eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahresquartal (415 Millionen Dollar oder sechs Cent pro Anteilschein). Den Umsatz konnte Cisco übers Jahr von 3,9 Milliarden Dollar um 66 Prozent auf 6,5 Milliarden steigern. Auch die Einnahmen übertrafen die Prognose der Analysten (6,4 Milliarden Dollar).

Dem Aktienkurs der Herstellers half das leider herzlich wenig - nachdem das Papier bereits vor Börsenschluss um 2,4 Prozent nachgegeben hatte, fiel es nach Bekanntgabe der Quartalsbilanz im nachbörslichen Handel um weitere rund sieben Prozent auf 52,81 Dollar. Chief Executive Officer John Chambers hatte zwar das Quartal als ausgesprochen erfreulich beurteilt und auch gleich noch die Prognosen für die laufenden drei Monate und das gesamte Geschäftsjahr 2000/01 angehoben, dennoch machen sich die Investoren offenbar Sorgen um die weitere Geschäftsentwicklung.

Grund dafür ist zum einen der wachsende Konkurrenzdruck, zudem geben einige finanzielle Eckdaten Anlass zur Sorge. Beispielsweise stieg im abgeschlossenen Quartal der Auftragseingang von Telco-Kunden gegenüber dem Vorquartal um weniger als zehn Prozent. Auch beim Anwerben hinreichend qualifizierter neuer Mitarbeiter kommt Cisco offenbar langsamer voran als erwünscht. Das Unternehmen wird daher zwei Monate früher als bislang geplant neue Aktienoptionen ausschütten.